Füllvorgangs

Der Füllvorgang bezeichnet in der Fertigung den Prozess des Befüllens eines Behälters mit einer Substanz. Er kommt in vielen Industriezweigen zum Einsatz und richtet sich nach der Beschaffenheit des Produkts (Flüssigkeiten, Pulver, Granulate, Pasten) sowie nach der gewünschten Füllhöhe, Genauigkeit und Hygienebedingungen.

Typische Füllverfahren unterscheiden sich nach der Arbeitsweise. Gravimetrische Füllung nutzt das Gewicht des Produkts. Kolbenfüllung verwendet einen dosierten Kolben, der Produkt in den Behälter drückt. Vakuumfüllung erzeugt Unterdruck, um Lufteinschlüsse zu minimieren. Druckfüllung setzt Druckluft oder Luftdruck ein, um das Produkt zu befördern. Überlauffüllung füllt bis zur Öffnung oder bis ein Ziel-Füllstand erreicht ist. Dosier- oder Mehrkopffüllung sorgt für präzise Mengen, oft für Pulver oder Granulate.

Ablauf: Vor der Füllung stehen Reinigung, Sterilisation und Materialvorbereitung. Danach erfolgt die Dosierung oder Abmessung des Produkts, das Befüllen der Behälter, Entlüftung oder Blasenreduzierung, Verschluss (Kappen, Deckel, Schraubverschlüsse) und gegebenenfalls Versiegelung. Anschließend finden Prüfung, Etikettierung und Verpackung statt. Qualitätskontrolle überwacht Füllvolumen, Füllstand, Dichtheit und Hygiene.

Anwendungsbereiche sind Lebensmittel und Getränke, Pharma- und Kosmetikindustrie, Chemie sowie industrielle Beschichtungen. Wichtige Aspekte sind Hygiene, Sauberkeit der Anlagen, Reinigbarkeit, Rückstände und Prozesstransparenz. Typische Normen und Richtlinien umfassen GMP/HACCP, ISO 9001 und regulatorische Vorgaben je nach Produktbereich und Region.