Frachtflügen

Frachtflüge bezeichnen den Luftfrachtverkehr, bei dem Güter statt Passagiere befördert werden. Er umfasst sowohl reine Frachtflugzeuge betriebene Linienflüge als auch Beförderungen im Frachtraum konvertierter Passagierflugzeuge. Frachtflüge spielen eine zentrale Rolle in globalen Lieferketten, da sie zeitkritische, wertvolle oder voluminöse Güter schnell über große Distanzen transportieren, darunter Elektronik, Medizinprodukte und verderbliche Waren.

Es wird unterschieden zwischen spezialisierten All-Cargo-Gesellschaften, die ausschließlich Frachtflüge anbieten (Beispiele: UPS Airlines, DHL Aviation, FedEx Express), und Linienfluggesellschaften, deren Passagierflüge auch Fracht im Frachtraum transportieren. Ergänzend gibt es Charterfrachtverkehre, die auf Anfrage für bestimmte Sendungen oder Ereignisse eingerichtet werden.

Zum Einsatz kommen reine Frachtflugzeuge wie Boeing 747-8F, 777F oder 767F sowie konvertierte Passagierflugzeuge (etwa Boeing 767-300F, 737-800BCF, Airbus A330-200F). Je nach Typ erfolgt die Beladung im eigentlichen Frachtraum des Flugzeugs oder im Frachtraum der ehemaligen Passagiermaschinen, die entsprechend freigelegt wurden.

Regulatorisch unterliegen Frachtflüge nationalen Luftfahrtbehörden, IATA/ICAO-Standards sowie Sicherheits- und Gefahrgutvorschriften. Wichtige Aspekte sind die sichere Beförderung gefährlicher Güter, Gewicht- und Balancing-Bestimmungen, Temperaturkontrollen bei Kühlketten und die Dokumentation von Frachtpapieren.

Wirtschaftlich sind Frachtflüge kostenintensiv, liefern aber schnelle Lieferzeiten, die besonders im Just-in-Time-Bereich und beim E-Commerce gefragt sind. Die Branche arbeitet an Effizienzsteigerungen durch modernere Flugzeuge, bessere Routenplanung und Digitalisierung der Frachtabwicklung. Umweltaspekte stehen im Fokus, da Emissionen pro Tonnenkilometer reduziert werden sollen.