Fibrinogenstörungen
Fibrinogenstörungen sind seltene Gerinnungsstörungen, die durch Abweichungen des Fibrinogens verursacht werden. Fibrinogen ist ein Leberprodukt, das bei der Gerinnung in Fibrin umgewandelt wird; es besteht aus den Untereinheiten FGA, FGB und FGG. Störungen können angeboren oder erworben sein.
Zu den angeborenen Formen gehören Afibrinogenämie (praktisch kein Fibrinogen), Hypofibrinogenämie (reduzierte Konzentration) und Dysfibrinogenämie (funktionsgestörtes Fibrinogen
Erworbene Fibrinogenstörungen treten bei Lebererkrankungen, schweren Entzündungen oder disseminierter intravasaler Gerinnung (DIC) auf, häufig im Rahmen
Klinisch äußern sich Fibrinogenstörungen durch Blutungen, vor allem mucocutaneous, posttraumatische oder während der Schwangerschaft. Neugeborene können
Laborbefunde zeigen niedrige Fibrinogenwerte bei Afibrinogenämie/Hypofibrinogenämie; bei Dysfibrinogenämie ist das Fibrinogenvolumen oft normal, aber die Funktion
Behandlung erfolgt bei Blutung oder vor Operationen mit Fibrinogen-Konzentrat oder Kryopräzipitat; Tranexamsäure kann unterstützend eingesetzt werden.