Afibrinogenämie
Afibrinogenämie ist eine seltene angeborene Blutungsstörung mit fehlendem oder nicht nachweisbarem Fibrinogen im Plasma (Faktor I). Die Mehrheit der Fälle entsteht durch autosomal rezessive Mutationen in den Genen FGA, FGB oder FGG, die die drei Fibrinogen-Ketten kodieren; selten treten neue Mutationen auf. Die Erkrankung ist lebenslang.
Ohne Fibrinogen kann Thrombin kein Fibrin bilden; die Koagulation ist stark eingeschränkt. Typische Laborbefunde sind stark
Bereits im Neugeborenenalter können Nabelstumpfblutung, Schleimhautblutungen und Hämatome auftreten. Auch Epistaxis sowie posttraumatische oder operative Blutungen
Behandlung erfolgt durch Fibrinogenersatz (Fibrinogenkonzentrat oder Kryopräzipitat) zur Erreichung eines Zielspiegels, z. B. 100–150 mg/dl für