Farbspezifikationen

Farbspezifikationen beschreiben, welche Farben in einem Produkt, Medium oder Prozess verwendet werden dürfen und wie sie gemessen, kommuniziert und geprüft werden. Sie dienen der konsistenten Farbwiedergabe über verschiedene Medien hinweg und ermöglichen eine reproduzierbare Farbwirkung in Design, Druck, Produktion und Marketing.

Grundlagen bilden Farbräume und Modelle. Für digitale Inhalte kommen RGB-basierte Modelle zum Einsatz (Bildschirme), während im Druck CMYK- oder andere farbmetrische Profile verwendet werden. Ein farbneutraler Referenzraum ist oft CIELAB (Lab), der Farbwerte unabhängig vom Ausgabegerät angibt. Zur praktischen Umsetzung werden konkrete Werte (z. B. RGB-, CMYK- oder LAB-Werte) sowie Gamut-Informationen und zugehörige Profile festgelegt.

Farbmanagement und Messung spielen eine zentrale Rolle. ICC-Profile ermöglichen die farbtreue Übertragung von einer Geräte- oder Stoffkombination zu einer anderen. Messgeräte wie Spektralfotometer oder Kolorimeter bewerten die Farbwiedergabe, während Kalibrierung von Monitoren und Druckmaschinen die Reproduzierbarkeit sicherstellt. Soft Proofs und Hard Proofs dienen der visuellen Prüfung vor der Produktion.

Toleranzen und Bewertungsverfahren definieren Akzeptanzbereiche. Farbabweichungen werden mit Distanzgrößen wie ΔE gemessen (z. B. ΔE2000); je nach Branche gelten unterschiedliche Anforderungen. Kleine Unterschiede können akzeptiert werden, größere Abweichungen erfordern Korrektur.

Standards und Anwendungen umfassen Druck- und Branding-Standards (z. B. ISO 12647-Serie für Prozesskontrolle im Druck), Spotfarben wie Pantone, sowie Farbräume für Web und Digitales (sRGB, Display-P3). Dokumentation und Freigaben schließen Spezifikationsblätter, Farbfächer oder ICC-Profile, Proofs und Archivierung ein. Farbspezifikationen bilden damit eine Grundlage für Kommunikation, Qualitätssicherung und konsistente Markenwirkung.