FVCManöver

Das FVC-Manöver ist eine standardisierte spirometrische Messung zur Bestimmung des Forced Vital Capacity (FVC) sowie weiterer Atemflusskennwerte. Ziel ist es, das maximale Luftvolumen zu messen, das eine Person nach einer tiefen Einatmung bei einer forcierten Ausatmung ausstoßen kann, und die Dynamik dieser Ausatmung zu beurteilen. Die Messung dient der Diagnostik und Überwachung von Atemwegserkrankungen wie Asthma, COPD oder restriktiven Lungenerkrankungen.

Durchführung: Der Patient sitzt oder steht ruhig, trägt ein Mundstück, oft mit Nasenclip. Nach einer maximalen Einatmung folgt eine möglichst schnelle, kräftige Ausatmung bis zum Ende der Luft; die Exspiration soll möglichst gleichmäßig lang sein, üblicherweise mindestens sechs Sekunden. Die Messung wird in der Regel mehrmals wiederholt, um reproduzierbare Kurven zu erhalten. Während der Ausatmung sollte es nicht zu Unterbrechungen, Husten oder Luftstau kommen.

Messgrößen und Interpretation: Die zentrale Größe ist das FVC, das gesamte forcierte Exspirationsvolumen. Es werden außerdem FEV1 gemessen, das Volumen in der ersten Sekunde, sowie das Verhältnis FEV1/FVC. Ein geringes FVC bei normalem oder erhöhtem Verhältnis deutet auf eine restrictive Störung hin; ein reduziertes FEV1 mit verringertem Verhältnis spricht eher für eine obstruktive Störung. Bronchodilatatorversuche können eine reversible Verbesserung von FEV1 (und ggf. FVC) zeigen; eine übliche Schwelle ist eine Zunahme von ≥12% und ≥200 ml.

Qualität und Normwerte: Kurven gelten als akzeptabel, wenn Start- und Endvolumen sowie die Ausatmungskurve den Qualitätskriterien entsprechen. Referenzwerte basieren auf Alter, Geschlecht, Größe und Ethnizität, sodass Predicted-Werte verwendet werden. Die Ergebnisse sollten nach Möglichkeit mit vorherigen Messungen oder Normwerten verglichen werden.