Evaluationsmodelle

Evaluationsmodelle sind theoretische Rahmenwerke, die den Evaluationsprozess strukturieren. Sie helfen dabei, welche Fragen gestellt werden, welche Indikatoren gemessen werden sollen, wie Datenerhebungen erfolgen und wie Ergebnisse interpretiert und genutzt werden. Sie finden Anwendung in Bildung, öffentlicher Verwaltung, Entwicklungshilfe, Non-Profit-Organisationen und der Wirtschaft, um Programme zu planen, zu steuern, zu beurteilen und Accountability sicherzustellen.

Zu den bekanntesten Typen gehören programmbewertungsmodelle wie das CIPP-Modell (Context, Input, Process, Product); zielorientierte Evaluation (goal-based evaluation); nutzungsorientierte Evaluation (utilization-focused evaluation); theoriegestützte Evaluation (theory-based evaluation, etwa Weiss) und Realistische Evaluation (realist evaluation). Im Bereich Bildung und Training wird außerdem das Kirkpatrick-Modell verwendet, das Reaktion, Lernen, Verhalten und Ergebnisse unterscheidet. Ergänzend gewinnen Logikmodell- bzw. Change-Modell-Ansätze an Bedeutung, die eine Theorie der Veränderung oder einen Logikpfad explizit machen, um Zusammenhänge zwischen Ressourcen, Aktivitäten, Outputs und Outcomes zu klären.

Anwendungsfelder umfassen Bildungseinrichtungen, staatliche Politik, Entwicklungszusammenarbeit, Unternehmen und NGOs. Evaluationsmodelle dienen der Planung, Steuerung, Beurteilung und Optimierung von Programmen, der Förderung von Lernprozessen und der Verständlichkeit von Entscheidungen durch Transparenz.

Der typische Ablauf umfasst die Entwicklung einer Theorie der Veränderung oder eines Logikmodells, die Festlegung von Indikatoren, die Durchführung gemischter Methoden (quantitativ und qualitativ), die Analyse der Befunde sowie deren Übersetzung in Berichte, Empfehlungen und Handlungsschritte. Kritikpunkte betreffen eine oft hohe Komplexität, Ressourcenbedarf, Kontextabhängigkeit und die Gefahr, den Fokus zu stark auf messbare Ergebnisse zu legen, wodurch andere relevante Qualitäten vernachlässigt werden könnten.