Einzeldraht

Einzeldraht ist ein elektrischer Leiter, der aus einem einzigen, durchgehenden Drahtkern besteht. Im Gegensatz zum Litzendraht, bei dem mehrere feine Einzeldrähte verdrillt sind, handelt es sich beim Einzeldraht um eine unverzweigte Leitung. Er wird meist aus leitfähigen Metallen wie Kupfer oder Aluminium hergestellt und kann unbehandelt oder isoliert vorliegen.

Typische Materialarten sind Kupfer und Aluminium. Der elektrische Widerstand hängt vom Material und dem Querschnitt ab; Querschnitte werden in Quadratmillimetern (mm²) oder in AWG angegeben. Der Draht wird durch Drahtziehen hergestellt; oft erfolgt eine Wärmebehandlung (Glühen), um Festigkeit und Duktilität einzustellen. Bare Einzeldrähte sind im Vergleich zu Litze weniger flexibel und eignen sich daher eher für feste Verbindungen oder Wicklungen.

Isolierte Einzeldrähte gibt es in vielen Ausführungen. Emaillierter Draht (Drahtwicklungen in Transformatoren und Motoren) besitzt eine dünne Isolationsschicht, während polymerisolierte Drahtarten (PVC, PE, Silikon) für Verbindungen in Geräten oder der Hausinstallation genutzt werden. Die Isolierung schützt vor Kurzschlüssen, Umwelteinflüssen und Berührung; Temperatur- und Spannungsgrenzen hängen von der Isolationsklasse ab.

Anwendungen umfassen Wicklungen in Maschinen, Transformatoren und Motoren, Schaltschränke, Heizleitungen sowie fest installierte Leiterbahnen in Geräten. Im Gegensatz zur Litze ist Einzeldraht oft weniger flexibel, wird aber dort eingesetzt, wo Biegsamkeit keine Rolle spielt und kompakte Wicklungen oder bestimmte Wärmeabfuhranforderungen vorliegen.

Normen und Spezifikationen variieren je nach Region. In Deutschland und der EU fallen Einzeldrahtqualitäten typischerweise unter DIN/VDE-Normen. Wesentliche Eigenschaften sind der Widerstand pro Längeneinheit, die Temperaturbeständigkeit und die maximale Betriebsspannung, bestimmt durch Material, Querschnitt und Isolationsklasse. Beispiel: Kupferdraht hat einen spezifischen Widerstand von ca. 0,0178 Ω·mm²/m bei 20 °C.