Dienstleistungsportfolios

Der Begriff Dienstleistungsportfolios bezeichnet in Organisationen die strukturierte Gesamtheit aller angebotenen Dienstleistungen. Es umfasst aktuelle, geplante und aus dem Portfolio entfernte Dienste und dient als zentrale Referenz für Strategie, Governance, Finanzierung und Risikomanagement. Dadurch wird Transparenz geschaffen, strategische Entscheidungen unterstützt und die langfristige Ressourcenplanung erleichtert.

Aufbau und Komponenten: Das Dienstleistungsportfolio gliedert sich typischerweise in drei Bereiche: Die Service Pipeline, die Dienste in Entwicklung oder Genehmigung umfasst; der Servicekatalog, der live angebotene Dienste mit Beschreibungen, Leistungskennzahlen, SLAs und Preismodellen enthält; sowie die Gruppe der aus dem Portfolio entfernten Dienste (Retired Services). Diese Gliederung ermöglicht eine klare Trennung zwischen dem, was geplant ist, dem, was aktuell bereitgestellt wird, und dem, was aus dem Angebot genommen wurde.

Management und Governance: Das Portfolio wird in der Regel vom Portfoliomanagement gesteuert, unterstützt von Service- oder Produktmanagement. Zentrale Aufgaben sind die Bewertung von Geschäftsnutzen, Erstellung von Business Cases, Priorisierung, Budgetierung, Vertrags- und Lieferantenmanagement sowie die Überwachung von Risiken und Compliance. Der Lebenszyklus der Services wird kontinuierlich überprüft und angepasst.

Zweck und Nutzen: Ziel ist die Ausrichtung des Dienstleistungsangebots an der Unternehmensstrategie, die Optimierung von Ressourcen und Ausgaben, die Standardisierung von Servicebeschreibungen sowie eine fundierte Entscheidungsgrundlage für Investitionen, Preisgestaltung und Veränderungen im Angebot. Der dienstleistungsportfolioprozess unterstützt auch das Demand- und Capacity-Management.

Anwendungsfelder: Dienstleistungsportfolios finden sich in IT-Organisationen, aber auch in Bereichen wie Personal, Facility Management oder Beratungsleistungen. Sie dienen der konsistenten Definition von Services, der Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen und der Steuerung des Service-Lifecycles.