Diabeteserkrankungen

Diabeteserkrankungen bezeichnet eine Gruppe von Stoffwechselstörungen, die durch chronische Hyperglykämie gekennzeichnet sind. Ursachen sind gestörte Insulinsekretion, verminderte Insulinwirkung oder beides. Die Gruppe umfasst Typ-1- und Typ-2-Diabetes, Gestationsdiabetes sowie seltene Formen wie MODY (monogene Diabetesformen) und sekundäre Diabetesformen infolge anderer Erkrankungen oder Therapien.

Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung, bei der Betazellen zerstört werden und Insulinbedarf entsteht. Typ-2-Diabetes kennzeichnet Insulinresistenz mit relativer Insulininsuffizienz; oft verbunden mit Übergewicht und Bewegungsmangel. Gestationsdiabetes tritt während der Schwangerschaft auf, verschwindet nach der Geburt oft wieder, erhöht aber das Risiko für Typ-2-Diabetes später. Weitere spezifische Typen ergeben sich aus genetischen Formen (z. B. MODY) oder Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, Medikamenten oder Infektionen.

Hauptsymptome sind Durst, häufiges Wasserlassen, Gewichtsverlust und Müdigkeit; schwere Verläufe können Ketoazidose verursachen. Die Diagnose erfolgt durch Nüchternblutzucker oder HbA1c, OGTT oder C-Peptid zur Abschätzung eigener Insulinproduktion. Zielwerte liegen oft HbA1c unter 7 Prozent, individuelle Ziele können abweichen.

Behandlung verbindet Lebensstiländerungen (Ernährung, Bewegung) mit Blutzuckerkontrolle und Medikation. Typ-1-Diabetes erfordert Insulin. Typ-2-Diabetes beginnt oft mit Metformin; je nach Verlauf kommen SGLT2-Hemmer, GLP-1-Rezeptoragonisten oder Insulin hinzu. Gestationsdiabetes wird meist mit Ernährung und Bewegung gemanagt; Insulin kann erforderlich sein.

Komplikationen umfassen Mikroangiopathien (Retinopathie, Nephropathie, Neuropathie) sowie Makroangiopathien (kardiovaskuläre Erkrankungen). Frühe Diagnose und gutes Blutzuckermanagement verringern Schäden. Prävention fokussiert auf Gewichtskontrolle, Bewegung, Blutdruck- und Lipidmanagement sowie Rauchverzicht.