Designbewertungen

Designbewertungen bezeichnet den systematischen Prozess der Beurteilung eines Designs anhand festgelegter Kriterien wie Gebrauchstauglichkeit, Funktion, Ästhetik, Ergonomie, Nachhaltigkeit, Herstellbarkeit und Kosten. Ziel ist es, Stärken und Schwächen zu identifizieren, Designentscheidungen zu unterstützen und den Entwicklungsprozess zu steuern. Die Bewertung kann sich auf Produkte, Dienstleistungen und visuelle Kommunikation beziehen und in frühen Prototypen ebenso wie an fertigen Systemen erfolgen.

Sie dienen der Qualitätssicherung, der Nutzerorientierung und der Risikominimierung. Typische Anwendungsfelder sind Produktdesign, User Experience, Service Design und Grafikdesign. Bewertungsverfahren reichen von formalen Design-Reviews und heuristischen Bewertungen über Nutzertests, kognitive Durchgänge, partizipatives Design bis hin zu ästhetischen Analysen und Benchmarking. Ergänzend kommen Fragebögen (etwa System Usability Scale) oder quantitative Kennzahlen zum Einsatz.

Standards und Normen spielen oft eine Rolle: ISO 9241-11 definiert Usability im Sinne von Effektivität, Effizienz und Zufriedenheit; DIN-/ISO-Normen helfen bei der Konsistenz von Prozessen und Kriterien. Ergebnisse werden in einem Evaluationsbericht zusammengefasst, mit priorisierten Problemen, Empfehlungen für Iterationen und oft konkreten Design- oder Prototyp-Änderungen.

Herausforderungen umfassen die Subjektivität ästhetischer Beurteilungen, Bias in der Bewertung, begrenzte Ressourcen und kulturelle Unterschiede. Eine erfolgreiche Designbewertung erfordert interdisziplinäre Zusammenarbeit, klare Kriterien und einen iterativen Prozess, der zu einer verbesserten Nutzbarkeit, Funktionalität und Kundenzufriedenheit führt.