Datenabgrenzung

Datenabgrenzung bezeichnet im IT- und Datenmanagement die systematische Festlegung des Umfangs, der Verantwortlichkeiten und der Nutzungsrechte von Daten innerhalb einer Organisation. Ziel ist es, zu definieren, welche Daten zu welcher Domäne, welchem System oder Prozess gehören, wer Eigentümer oder Verantwortlicher ist, wer Zugriff hat, wie lange Daten aufbewahrt werden und wie Qualität und Compliance sichergestellt werden.

Eine klare Datenabgrenzung reduziert Redundanzen, erleichtert die Datenverantwortung und unterstützt Rechts- und Governance-Anforderungen, etwa im Datenschutz. Durch Grenzziehungen lassen sich Schnittstellen minimieren, Datenverarbeitungsprozesse standardisieren und die Nachverfolgbarkeit von Herkunft und Nutzung verbessern.

Typische Maßnahmen zur Datenabgrenzung umfassen die Identifikation von Datenbereichen oder -domänen, die Zuweisung von Datenverantwortlichen (Data Owners), die Erstellung eines Datenkatalogs mit Metadaten, die Festlegung von Zugriffsrechten nach dem Prinzip der geringsten Privilegien sowie Vorgaben zu Aufbewahrung und Löschung. Datenmodelle und Integrationsarchitekturen sollten klare Grenzen zwischen Domänen ziehen und Schnittstellen explizit regeln.

Zur operativen Umsetzung gehören Governance-Strukturen, Data Stewardship, Data Lineage und Verträge über Datenaustausch (Data Sharing Agreements). Schnittstellen werden über definierte Abkommen, API-Schnittstellen, Formate und eindeutige Daten-IDs realisiert.

Beispiele: In einer Bank trennen Datenabgrenzung Konten- und Kundenstammdaten sowie sensible Transaktionsdaten; im Gesundheitswesen werden Patientenakten von Abrechnungsdaten getrennt, mit klaren Zugriffsrechten. In Unternehmen unterstützt sie die Umsetzung von Datenschutz, Datensicherheit und Compliance.

Siehe auch: Daten governance, Datenkatalog, Data lineage, Datenschutz, Informationssicherheit.