CADCAMTechnologie

CADCAM-Technologie bezeichnet die integrierte Nutzung von Computer-aided Design (CAD) und Computer-aided Manufacturing (CAM) zur Planung, Konstruktion und Herstellung von Bauteilen. Durch die Verzahnung digitaler Produktmodelle mit Fertigungsprozessen ermöglicht sie den gesamten Produktentwicklungszyklus von der Geometrie über Simulationen bis zur Fertigungsfreigabe. CAD dient der präzisen Geometrieerstellung und -prüfung, CAM der automatisierten Umsetzung dieser Geometrie in Fertigungsanweisungen.

Der typische Workflow umfasst Design, Simulation und Optimierung im CAD-System, gefolgt von der Generierung von Werkzeugwegen im CAM-System, der Auswahl von Maschinen und Werkzeugen sowie der Erstellung von maschinenabhängigen Programmen (z. B. G-Code) durch einen Postprozessor. Danach erfolgt die Fertigung und abschließende Qualitätsprüfung mittels Messtechnik. Digitale Daten ermöglichen auch Variantenmanagement und virtuelle Produktionssimulation.

Typische Softwarelandschaften kombinieren CAD-Plattformen wie SolidWorks, CATIA oder Siemens NX mit CAM-Lösungen wie Mastercam, GibbsCAM oder Fusion 360 CAM. Interoperabilität wird durch Dateiformate und Standards wie STEP oder IGES unterstützt, während Postprozessoren die Programme an konkrete CNC-Steuerungen anpassen.

Anwendungen finden sich in der Automobil- und Luftfahrtindustrie, im Werkzeug- und Formenbau, der Medizintechnik sowie in der Elektronik- und Konsumgüterfertigung. Vorteile sind höhere Präzision, geringere Fertigungsfehler, verkürzte Entwicklungszeiten und eine bessere Reproduzierbarkeit. Herausforderungen umfassen hohe Investitionskosten, Schulungsbedarf, Wartungsaufwand und die Notwendigkeit effizienter Datenmanagement- und Integrationslösungen im Kontext von Industrie 4.0.