Postprozessor

Ein Postprozessor ist eine Softwarekomponente im Workflow des Computer-Aided Manufacturing (CAM), die generische Werkzeugbahnen in maschinenspezifische NC-Programme übersetzt. Er sorgt dafür, dass die vom CAM-System erzeugten Bewegungen, Schnitte und Befehle dem Steuerungssystem der tatsächlichen Werkzeugmaschine entsprechen.

Der Postprozessor nimmt die CAM-Ausgabe, interpretiert Parameter wie Achsenkonfiguration, Koordinatensysteme, Werkzeuge, Vorschub- und Spindelbefehle, Kühlmittelsteuerung sowie Werkstück-Referenzen und erzeugt daraus den konkreten G-Code oder die Maschinensprache, die der jeweiligen Maschine versteht. Dazu gehört auch die Anpassung an tages- oder maschinenabhängige Restriktionen, wie Achsenlimits, Nullpunkte, Werkzeugwechsel-Logik und Sicherheitseinschränkungen.

Aufbau und Anpassung: In der Praxis besteht ein Postprozessor oft aus einem generischen Kern plus maschinenspezifischer Definitionen (Maschinentyp, Steuerung) und sogenannten Postblöcken oder Scripten. Viele CAM-Systeme bieten Editoren oder Bibliotheken, mit denen der Postprozess an eine bestimmte Maschine angepasst wird, zum Beispiel für Fanuc-, Haas-, Siemens- oder Heidenhain-Steuerungen. Es können auch separate Postprozessor-Dateien zur komplexen Maschinenkonfiguration verwendet werden.

Workflow: Der typische Ablauf ist CAM-Export der Werkzeugbahnen, Postprozessordurchlauf, Ausgabe eines NC-Programms, Prüfen und ggf. Simulation, schließlich Übertragung an die CNC-Steuerung.

Bedeutung: Ein fehlerhafter Postprozessor kann zu falschen Befehlen, Kollisionsrisiken oder Produktionsverzögerungen führen; daher ist eine korrekte Maschine-Definition und Validierung essenziell.