Blausäure

Blausäure, chemischer Name Hydrogencyanid, ist eine farblose, hochgiftige Flüssigkeit oder ein gasförmiges Medium (bei Raumtemperatur volatiles) mit der chemischen Formel HCN. Sie gehört zu den stärksten bekannten Giftstoffen und wirkt bereits in niedrigen Konzentrationen gefährlich.

Sie ist eine schwache Säure und bildet in Wasser Hydrocyansäure; der pKa-Wert liegt bei ca. 9,2. In Wasser ist HCN gut löslich und kann sich in der Luft als Dampf verflüchtigen. Die Verbindung tritt sowohl als Flüssigkeit als auch als Gas auf; ihre Dämpfe sind außerordentlich giftig und schwer erkennbar, da der charakteristische Geruch bei manchen Menschen nicht wahrnehmbar ist.

Der Hauptproduktionsweg ist der Andrussow-Prozess, bei dem Methan, Ammoniak und Sauerstoff über einen Platin-Katalysator zu Blausäure und Wasser oxidiert werden. Alternative Verfahren verwenden verschiedene Vorläuferstoffe, um HCN oder cyanidische Verbindungen zu erzeugen. In der Industrie dient HCN als Vorprodukt für zahlreiche nitrile Verbindungen und deren Derivate.

Zu den typischen Anwendungen gehören die Herstellung von Acrylonitril, Adiponitril sowie anderer nitrilischer Verbindungen, die in der Kunststoff- und Chemieindustrie verwendet werden. Blausäure kann auch historisch als Fumigationsmittel eingesetzt worden sein; in modernen Anwendungen erfolgt der Umgang in stark regulierten Prozessen.

Toxizität und Sicherheit: HCN hemmt die Cytochrom-c-Oxidase in den Mitochondrien und verhindert so die Zellatmung, was zu Atemnot, Bewusstseinsverlust und Tod führen kann. Symptome sind Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Krampfanfälle. Die Behandlung umfasst schnelle medizinische Versorgung, Gabe von Hydroxocobalamin oder Nitro- und Thiosulfat-Kit sowie unterstützende Therapien. Der sichere Umgang erfolgt ausschließlich in geschlossenen Systemen mit entsprechender Ausrüstung und Detektion.