Blasensonografie

Blasensonografie, auch Blasenultraschall genannt, ist ein bildgebendes Verfahren der Sonografie, das die Harnblase untersucht. Ziel ist die Beurteilung ihres Volumens, ihrer Wandstruktur und möglicher Anhängsel wie Divertikel, Steine oder Tumoren sowie die Bestimmung des Restharns nach dem Wasserlassen.

Durchführung und Bildgebung: Die Untersuchung erfolgt meist transabdominal. Der Patient liegt auf dem Rücken, der Bauch wird mit Ultraschallgel benetzt. Häufig wird der Blasenfüllung eine zentrale Rolle beigemessen; bei voller Blase lassen sich Volumen, Wanddicke und Harnspeicher besser beurteilen. Zusätzlich kann der Restharn nach dem Wasserlassen gemessen werden. In bestimmten Fällen, etwa bei unklaren Befunden oder anatomischen Fragestellungen, kommen ergänzende Zugänge wie transvaginal oder transrektal zum Einsatz.

Normale Befunde und Werte: Eine normale Blase hat eine gleichmäßig glatte Wand und enthält dem Füllzustand entsprechend klaren Urin. Die Blasenkapazität bei Erwachsenen liegt grob bei 400 bis 600 ml; ein nach dem Wasserlassen verbleibender Restharn ist in der Regel gering (oft unter 50 ml). Die Ultraschalluntersuchung kann außerdem strukturelle Veränderungen wie Wandverdickungen oder Trabekulation erkennen, die auf eine Obstruktion oder andere Erkrankungen hinweisen.

Indikationen und Anwendungen: Blasensonografie dient der Einschätzung von Harnverhalt, Überlaufurin, Inkontinenz, wiederkehrenden Harnwegsinfektionen, Hämaturie, abdominalen oder pelvinen Schmerzen sowie der Überwachung nach operativen Eingriffen. Sie ergänzt andere bildgebende Verfahren und kann Gefäße, Steine, Divertikel oder Blasenballonen sichtbar machen.

Vorteile und Limitationen: Vorteile sind Nichtinvasivität, Schnelligkeit und fehlendes Strahlen. Limitierend sind operatorabhängige Bildqualität, Beeinträchtigungen durch Körperbauliche Faktoren und Limitedheit bei komplexen Blasenpathologien, die oft weitere Untersuchungen wie Zystoskopie, CT oder MRT erfordern.