Bioabfällen

Bioabfälle sind organische Abfälle, die biologisch abbaubar sind und aus Haushalten, Gewerbebetrieben, Gartenpflege und Landwirtschaft stammen. Typische Bestandteile sind Küchenreste (Obst- und Gemüseabfälle, Brot, Reis), Kaffee- und Teereste, Eier- sowie Nussschalen und Schnitt- bzw. Laubabfälle. In vielen Regionen werden Bioabfälle getrennt gesammelt, um eine stoffliche oder energetische Verwertung zu ermöglichen. Je nach Ort gelten unterschiedliche Zulässigkeitsregeln, etwa zum Umgang mit Fleisch, Fisch, Fettstoffen oder stark verölten Resten.

Die Verwertung erfolgt überwiegend durch Kompostierung oder anaerobe Vergärung. Bei der Kompostierung wandeln Mikroorganismen organische Substanz in humusartigen Bodenverbesserer um. Bei der anaeroben Vergärung entsteht Biogas, das zur Strom- oder Wärmegewinnung genutzt werden kann; der entstehende Dünger (Digestat) wird nach Aufbereitung oft als Boden- oder Nährstoffersatz eingesetzt. Beide Wege reduzieren Abfallvolumen, verhindern Methanbildung auf Deponien und schließen Nährstoffe dem Kreislauf wieder zu.

Für eine hochwertige Verwertung ist eine saubere Trennung entscheidend. Fremdstoffe wie Plastik, Glas, Metall, Medikamente oder stark verarbeitete Fette belasten die Verwertungseinrichtungen und mindern die Qualität des Endprodukts. Kommunale Anleitungen geben an, welche Materialien im Bioabfall landen dürfen und wie Behälter korrekt genutzt werden.

Auf europäischer Ebene fördert die Abfallrahmenrichtlinie die getrennte Erfassung organischer Abfälle. In vielen Ländern dient das Bioabfallmanagement als Bestandteil der Kreislaufwirtschaft; entsprechende nationale oder regionale Gesetze legen Ziele und Umsetzungswege fest.

Die Separierung und Verwertung von Bioabfällen trägt zur Ressourcenschonung, zur Reduktion von Deponieabfällen und zur Verringerung von Treibhausgasemissionen bei. Sie unterstützt eine nachhaltige Nährstoffrückführung in Landwirtschaft und Gartenbau.