Bewertungsmaß

Ein Bewertungsmaß ist eine definierte Kenngröße oder Funktion, die dazu dient, Objekte oder Sachverhalte anhand bestimmter Merkmale zu bewerten und ihnen eine numerische Punktzahl zuzuordnen. Ziel ist es, Unterschiede zu quantifizieren, Vergleiche zu ermöglichen und Entscheidungen zu unterstützen. Ein Bewertungsmaß kann einfach sein, als einzelner Score, oder komplex und zusammengesetzt, indem mehrere Attribute gewichtet kombiniert werden.

Bei der Entwicklung eines Bewertungsmaßes werden in der Regel relevante Merkmale identifiziert, Messgrößen festgelegt, Gewichtungen bestimmt und eine Aggregationsregel gewählt. Das Ergebnis kann eine Rohpunktzahl, eine Normalisierung oder eine Rangordnung sein. Bewertungsmaße sind oft kontextabhängig und müssen interpretierbar bleiben, damit sie als Entscheidungsgrundlage dienen können.

Typische Anwendungsgebiete umfassen unter anderem: In der Datenwissenschaft und im maschinellen Lernen Evaluationsmetriken wie Genauigkeit, Präzision, Recall, F1-Score, ROC-AUC sowie Fehlermaße wie RMSE oder MAE; in Wirtschaft und Finanzen Bewertungskennzahlen wie Net Present Value, Internal Rate of Return oder Multiplikatoren zur Bewertung von Investitionen oder Vermögenswerten; in der Produkt- und Dienstleistungsqualität Kundenzufriedenheitsskalen, Likert-Skalen oder Indexe, die Qualität oder Nutzen messen.

Wichtige Merkmale eines Bewertungsmaßes sind Objektivität versus Subjektivität, Einzel- versus Mehrkriterienbewertungen, Normierung, Robustheit gegenüber Ausreißern sowie Validität und Reliabilität. Die Wahl des Bewertungsmaßes beeinflusst Entscheidungen, daher sind Transparenz, Begründbarkeit und angemessene Dokumentation essenziell. Verwandte Begriffe sind Bewertungsmaßstab und Bewertungsmethodik.

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