Beschriftungsregelungen

Beschriftungsregelungen bezeichnen das Gesamtsystem aus Rechtsvorschriften, Normen und Verwaltungsvorschriften, die die Kennzeichnung von Produkten, Verpackungen und begleitenden Unterlagen regeln. Sie dienen dem Verbraucherschutz, der Sicherheit von Anwendern und der Transparenz im Handel und gelten je nach Produktbereich unterschiedlich, betreffen aber Hersteller, Importeure und Händler gleichermaßen.

Zentrale Inhalte der Regelungen umfassen typischerweise Inhalt, Form und Platzierung der Informationen: Produktbezeichnung, Hersteller- oder Importeurangabe, Ursprungsland, Inhaltsstoffe oder Bestandteile, Allergene, Nährwerte oder Gebrauchsanweisungen, Lager- und Haltbarkeitsbedingungen, Warnhinweise, Sicherheitskennzeichnungen, Chargen- bzw. Seriennummer sowie Barcodes oder andere Kennzeichner zur Rückverfolgbarkeit. Sprache und Lesbarkeit, Mindestschriftgröße und kontrastreiche Darstellung spielen in vielen Rechtsordnungen eine Rolle, ebenso Umwelt- oder Recyclinghinweise. In bestimmten Bereichen gelten zusätzlich spezifische Anforderungen zu Dosierung, Anwendungszeitraum oder Dosierungshinweisen.

Beispiele für konkrete Regelwerke sind die EU-weite Lebensmittel-Informations-Verordnung (Verordnung (EU) Nr. 1169/2011) für Lebensmittel und die CLP-Verordnung (Verordnung (EC) Nr. 1272/2008) für die Gefahrenkommunikation von Chemikalien. In Kosmetik, Pharmazie oder Biociden gelten eigenständige Regelwerke. Die Durchsetzung erfolgt durch nationale Behörden sowie europäische Institutionen; Verstöße können Bußgelder, Rückrufaktionen oder Rechtsfolgen nach sich ziehen. Zunehmend gewinnen auch harmonisierte globale Standards (z. B. GHS) und digitale Kennzeichnungsformen an Bedeutung.