Befragungsqualität

Befragungsqualität bezeichnet die Güte der Daten, die durch Befragungen erhoben werden. Sie umfasst Aspekte wie Genauigkeit, Zuverlässigkeit, Gültigkeit und Vergleichbarkeit der Messergebnisse sowie Transparenz der Erhebungsmethoden. Ziel ist es, Verzerrungen zu minimieren und die Ergebnisse auf die untersuchte Population übertragen zu können.

Zu den zentralen Dimensionen gehören Stichprobenrepräsentativität, Messgenauigkeit der Fragen, Reaktions- sowie Durchführungsqualität, sowie die Datenverarbeitung und Dokumentation. Die Fragebogengestaltung, der Interviewmodus (z. B. persönlich, telefonisch, online), die Schulung der Interviewenden und die Standardisierung der Abläufe beeinflussen die Befragungsqualität maßgeblich. Zudem spielen Datenschutz, Anonymität und Freiwilligkeit eine Rolle für die Respondentenbereitschaft.

Verzerrungen können aus systematischen Fehlern (Bias) wie Frageformulierung, Reihenfolge von Antworten, sozialer Erwünschtheit oder Interviewereneffekt entstehen. Auch Nichtantworten oder unvollständige Antworten führen zu Nichtantwortverzerrungen. Die Güte der Daten wird durch Zuverlässigkeit (Reliabilität) und Validität (Gültigkeit), sowie durch die Robustheit gegenüber fehlenden Werten gemessen.

Zur Verbesserung der Befragungsqualität werden Pretests, Pilotstudien, sorgfältige Fragebogenkonstruktion, klare Anweisungen, Interviewleitfäden, Schulung der Interviewerinnen und Interviewer, Qualitätskontrollen und standardisierte Datenbearbeitung eingesetzt. Monitoring von Feldzeiten, Response-Raten und Plausibilitätsprüfungen hilft, Qualitätsprobleme früh zu erkennen.

In der Praxis beeinflusst die Befragungsqualität maßgeblich die Verlässlichkeit von Entscheidungen in Markt- und Sozialforschung sowie in politischen Umfragen. Standards und Leitlinien, wie sie in der Branche bestehen, unterstützen die Vergleichbarkeit und Transparenz der Erhebungen.