Bauchpunktion

Eine Bauchpunktion, fachsprachlich Parazentesis oder Peritonealpunktion, ist ein medizinischer Eingriff zum Zugang zum Bauchraum (Peritonealhöhle) durch eine Nadel oder einen Katheter. Ziel ist sowohl die diagnostische Abklärung von Flüs­sigkeit im Bauchraum als auch die therapeutische Entlastung durch Entnahme größerer Flüssigkeitsmengen, zum Beispiel bei Aszites.

Indikationen umfassen diagnostische Abklärungen bei unklarer Aszitesursache, Verdachtsmomente auf Infektion oder Malignom, sowie therapeutische Zwecke zur Linderung von Beschwerden und zur Reduktion von Bauchraumdruck. Auch zur Probenentnahme für Laboranalysen oder zur intraperitonealen Behandlung kann sie eingesetzt werden.

Vorgehen und Techniken erfolgen unter sterilen Bedingungen. Die Vorbereitung umfasst Information, Einwilligung und ggf. Bildgebung zur Lagebestimmung. Die Punktion erfolgt meist in einer unteren Bauchregion, oft unterhalb des Rippenbogens oder in der linken Unterbauchregion; Ultraschallführung wird je nach Situation empfohlen. Nach örtlicher Betäubung wird eine Nadel oder ein Katheter eingeführt, und Flüssigkeit wird aspirativ gewonnen. Oft werden Proben für Zählung, Kultur und Biochemie entnommen; bei ascites lässt sich aus der Analytik der Serum-Albumin-Gradient (SAAG) verwenden, um zwischen portaler Hypertension und anderen Ursachen zu differenzieren.

Risiken sind niedrig, doch können auftreten: Blutung, Infektion, Verletzung innerer Organe, Schmerzen und selten Perforationen. Hypotonie oder Kreislaufveränderungen durch rasche Flüssigkeitsentfernung sind ebenso möglich. Kontraindikationen schließen unkontrollierte Blutungstendenz, schwere Koagulopathie, lokale Infektion am Punktionort oder instabile Allgemeinsituation ein.

Nachsorge umfasst Druckverband, Beobachtung von Vitalzeichen und Ankunft der Laborauswertungen. Die Bauchpunktion gilt als relativ sichere Methode mit gut definierter Indikation und geeigneter Vorbereitung.