Blutungstendenz

Blutungstendenz beschreibt eine erhöhte Neigung zu Blutungen infolge einer gestörten Blutstillung. Sie kann durch Schwierigkeiten der primären Hämostase, etwa durch Thrombozytenfunktionsstörungen oder Thrombozytopenien, oder durch Störungen der sekundären Hämostase infolge Defekten der Gerinnungskaskade verursacht sein. Auch vaskuläre Anomalien oder medikamentöse Einflüsse können eine Beeinträchtigung der Blutstillung verursachen.

Ursachen reichen von erblichen zu erworbenen Mechanismen. Zu den regularly bekannten erblic hergestellten Ursachen gehören Von-Willebrand-Krankheit, andere Thrombozytopathien und Hämophilie A oder B. Erworbene Ursachen umfassen Lebererkrankungen und Vitamin-K-Mangel, Gerinnungsfaktorenmängel, disseminierte intravasale Koagulation (DIC), Sepsis oder uremische Knappheit. Medikationell spielen Antikoagulanzien (z. B. Warfarin, DOAKs) und Antiplättchenmittel (z. B. Acetylsalicylsäure, Clopidogrel) eine zentrale Rolle. Weitere beeinflussende Faktoren sind schwere Infektionen, Malabsorption, Alkoholmissbrauch oder Nährstoffmängel.

Diagnostik umfasst Anamnese und klinische Untersuchung sowie Laboruntersuchungen. Typische Tests sind vollständiges Blutbild mit Thrombozytenzahl, Gerinnungstests (PT/INR, aPTT, Fibrinogen), ggf. D-Dimer. Spezielle Diagnostik schließt von-Willebrand-Faktor-Antigen und -Aktivität, Ristocetin-Kofaktor, Faktorenspezialtests und Plättchenfunktionstests (z. B. PFA-100) ein. Mixing-Studien unterstützen die Unterscheidung von Abwehr- bzw. Faktor-defekten.

Behandlung richtet sich nach der Ursache und dem Blutungsrisiko. Lokale Hämostase bei akuten Blutungen, Tranexamsäure, DDAVP bei bestimmten vWD-Formen oder Plättchenfunktionsstörungen, Vitamin-K-Gabe bei Mangel, sowie Ersatztherapien (Plättchen, FFP, PCC) kommen zum Einsatz. Abhängig von der Medikation können Antikoagulantien reversiert oder angepasst werden. Langfristig ist die Behandlung der Grunderkrankung zentral.