Angebotsliste

Eine Angebotsliste ist im Beschaffungswesen ein Dokument, das alle eingegangenen Angebote von Lieferanten zu einer Ausschreibung zusammenfasst. Sie dient der übersichtlichen Vergleichbarkeit und bildet die Basis für die Vergabeentscheidung.

In der Praxis wird sie nach Kriterien wie Preis, Leistung, Lieferzeit, Zahlungsbedingungen und Qualitätskriterien gegliedert. Typischer Inhalt umfasst Anbietername, Angebotsnummer, Positionen, Einzel- und Gesamtpreise, Lieferzeit, Gültigkeitsdauer des Angebots, Zahlungs- und Lieferbedingungen, Gewährleistung sowie Anmerkungen zur Konformität mit den Ausschreibungsspezifikationen.

Prozessuell erfolgt zunächst eine Ausschreibung (RFQ oder RFP). Nach Eingang der Angebote werden diese in der Angebotsliste erfasst, bewertet und anschließend eine Vergabeentscheidung getroffen. Gegebenenfalls finden Verhandlungen statt oder Angebote werden auf Grundlage definierter Kriterien weiter reduziert.

Rechtliche Aspekte betreffen vor allem Transparenz und Gleichbehandlung, insbesondere bei öffentlichen Ausschreibungen. Angebote müssen dokumentiert und gegebenenfalls offengelegt werden; Datenschutz ist zu beachten. In vielen Fällen gelten zudem Archivierungsfristen und Nachweispflichten.

Varianten: Der Begriff wird auch für interne Angebotsdatenbanken verwendet, in denen Preisangebote für Produkte oder Projekte gesammelt werden. Dadurch entsteht eine zentrale Referenz für Preisentwicklung, Lieferantenperformance und Vergabeverläufe.

Vorteile einer gut geführten Angebotsliste sind bessere Vergleichbarkeit, Transparenz im Beschaffungsprozess und eine nachvollziehbare Entscheidungsgrundlage. Herausforderungen bestehen in der Standardisierung der Daten, Aktualität der Informationen und der Balance zwischen Preis- und Qualitätsaspekten.