Analysisformulierung

Analysisformulierung bezeichnet in der Forschung den methodischen Schritt, bei dem ein Forschungsproblem in eine konkrete analytische Aufgabenstellung übersetzt wird. Sie dient dazu, Hypothesen, Fragestellungen und zugehörige Analysen so zu formulieren, dass sie messbar, überprüfbar und nachvollziehbar sind.

Zu den zentralen Bausteinen gehören die Formulierung von Hypothesen oder Forschungsfragen, die Festlegung der zu messenden Variablen, deren Operationalisierung sowie die Wahl des Analyseverfahrens. Darüber hinaus werden Datenanforderungen, Messinstrumente, Skalenniveau, Kontrollvariablen, Umgang mit fehlenden Werten und Annahmen der Modelle festgelegt. Der Plan beschreibt auch die Datenvorbereitung, Qualitätskriterien, Validität und Zuverlässigkeit der Ergebnisse sowie Kriterien zur Modellbewertung und Interpretation der Befunde.

Der Prozess ist in der Regel iterativ und erfolgt in Abstimmung zwischen Fachgebiet, Statistik bzw. Data Science sowie ggf. ethischen und qualitativen Anforderungen. Ziel ist ein klar formulierter Analysisplan oder eine Analysisformulierung, die als Grundlage für Datenerhebung, -aufbereitung und die eigentliche Analyse dient. In vielen Kontexten unterstützt sie auch die Reproduzierbarkeit und, falls vorgesehen, die Präregistrierung von Analysen.

Anwendungsfelder umfassen sowohl quantitative als auch qualitative Ansätze. Im quantitativen Umfeld geht es um Modelle, Schätzverfahren und laufende Validierung; im qualitativen Umfeld um Kodierungsschemata, thematische Analysen oder Inhaltsanalysen, deren Schritte transparent beschrieben werden.