Akzeptanzfehler

Akzeptanzfehler ist ein Begriff aus der Qualitätskontrolle und Statistik, der eine Fehlentscheidung beschreibt, bei der etwas fälschlicherweise als akzeptabel oder gültig eingestuft wird, obwohl es den Anforderungen nicht entspricht. In der Praxis bedeutet dies oft, dass eine Charge, ein Produkt oder ein Prozess trotz Mängeln freigegeben wird oder eine Hypothese nicht korrekt verworfen wird.

Im Kontext der Abnahmesampling und Qualitätsprüfung bezeichnet der Akzeptanzfehler speziell das Risiko, eine schlechte Charge zu akzeptieren. Umgangssprachlich entspricht dies dem Konsumentenrisiko: Die wahre Qualität einer Charge liegt außerhalb der festgelegten Toleranzen, doch das Prüfverfahren führt zu einer Akzeptanz. Gegenüber dem Prüfenden kann dies als Typ-II-Fehler verstanden werden, also die Nicht-Erkennung eines defekten Zustands. In der Statistik wird ein ähnliches Prinzip als Fehlentscheidung zweiter Art beschrieben, bei der eine falsche Nullhypothese nicht verworfen wird.

Ursachen für Akzeptanzfehler sind unzureichende Stichprobengröße, Messfehler, systematische Verzerrungen, unzuverlässige Messmethoden sowie unpassende Abnahmekriterien oder Planungen. Maßnahmen zur Minimierung umfassen robustere Abnahmepfade, größere oder optimal gestaltete Stichprobenpläne (z. B. nach AQL), verbesserte Messgenauigkeit, regelmäßige Kalibrierung, Schulung des Prüfpersonals und kontinuierliche Prozessüberwachung.

Beispiele finden sich in der Fertigung, der Softwarefreigabe oder der Bauwesen, wo freigegebene Produkte oder Systeme sich später als mangelhaft herausstellen können. Das Konzept steht im engen Zusammenhang mit Fehlerarten in der Hypothesentestung (Typ-I- und Typ-II-Fehler) sowie mit Abnahmeentscheidungen, Qualitätsrichtlinien und Risikomanagement.