Achsgehäuse

Achsgehäuse bezeichnet im Fahrzeug- und Maschinenbau das Gehäuse, das Achswellen umschließt und stützt; in vielen Bauformen enthält es auch das Differenzial. Es bildet eine starre Gehäusekapsel, die das Drehmoment des Antriebsstrangs auf die Räder überträgt, das Fahrzeuggewicht trägt und Befestigungspunkte an den Rahmen bietet. Außerdem enthält es Schmier- und Dichtungssysteme.

Die meisten Achsgehäuse bestehen aus gegossenen Materialien, wie Grauguss, Duktilguss oder legiertem Stahl; Aluminium kommt in Leichtbauregionen zum Einsatz. Die Wahl hängt von Festigkeit, Steifigkeit, Gewicht und Kosten ab. Im schweren Nutzfahrzeugbereich ist Duktilguss wegen seiner Zähigkeit üblich. Für Leichtbau- oder Performance-Anwendungen finden sich Aluminiumgehäuse in manchen Frontantriebs-Transaxles oder sportlichen Fahrzeugen.

Es gibt unterschiedliche Bauformen: starre Achsgehäuse, wie sie bei Starrachsen verwendet werden und oft Blattfederung aufweisen, umschließen beide Räder in einem Gehäuse; Achsgehäuse, die in unabhängiger Federung integriert sind, tragen Nabenhalter und Lager, während das Gehäuse leichter ausgelegt wird und sich an die Federungsvorgaben anpasst. Im modernen Automobilbau bildet das vordere Achsgehäuse oft einen Bestandteil des Transaxle-Systems, das auch das Differenzial enthält.

Zu den Aufgaben gehören das Aufliegen der Achslager und Dichtungen, das Führen der Achswellen, das Tragen des Differenzialträgers und das Eindämmen der Schmierung. Das Gehäuse wird an Rahmen oder Unterbau verschraubt und bietet Aufnahmepunkte für weitere Bauteile wie Bremsanlagen und Federungsglieder.

Wartung umfasst Sichtprüfung auf Risse, Korrosion, Ölverlust und Verschleiß von Dichtungen oder Lagern sowie den Austausch defekter Dichtungen oder Lager. Die Herstellung erfolgt durch Gießen oder Schmieden, gefolgt von Bearbeitung, um präzise Passungen für Lager und Differenzialbefestigungen zu erreichen.