ultraprosessierte

Ultraprozessierte Lebensmittel (nach der NOVA-Klassifikation oft als NOVA-Gruppe 4 bezeichnet) sind Formulierungen, die überwiegend aus industriell erzeugten Zutaten bestehen und durch mehrere Verarbeitungsschritte hergestellt werden. Bei solchen Produkten kommen häufig Substanzen zum Einsatz, die aus dem normalen heimischen Kochen kaum stammen, wie extrahierte Fette, Stabilisatoren, Aromastoffe oder Farbstoffe. Oft enthalten sie wenig oder gar kein unverarbeitetes oder nur minimal verarbeitete Grundnahrungsmittel und weisen geringeren Gehalt an Ballaststoffen, Vitaminen oder Mineralstoffen auf. Sie sind häufig fertig zubereitet, schnell erhitzbar oder sofort verzehrfertig.

Typische Merkmale sind hohe Energiedichte, hoher Gehalt an zugesetztem Zucker, Fett und Salz sowie eine starke Palatabilität. Die Struktur und Textur werden oft durch künstliche oder industriell hergestellte Zutaten erzeugt, was zu einer hohen Sättigungswirkung oder geringeren Sättigungsgefühl beitragen kann, je nach Produkt. Beispiele umfassen Softdrinks, gesüßte Cerealien, Snacks, Fertigsoßen, Wurst- und Fleischersatzprodukte, Instantnudeln, Tiefkühlgerichte sowie verarbeitete Backwaren.

Weitere Forschung verknüpft hohe Aufnahmen von ultraprocessed foods mit einem erhöhten Risiko für Adipositas, Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Mortalität. Die ursächliche Rolle von Verarbeitung gegenüber dem alleinigen Nährstoffgehalt ist Gegenstand laufender Debatten; sozial-ökonomische Faktoren und Ernährungsverhalten spielen ebenfalls eine Rolle. Kritiker verweisen darauf, dass die NOVA-Klassifikation Grenzen hat und Nahrung auf ihre Gesamtqualität, nicht nur den Verarbeitungsgrad, bewerten sollte.

Politische Maßnahmen reichen von Informationskampagnen und Front-of-Pack-Beschriftungen bis zu Reformulierungszielen in der Industrie, um den Konsum ultraprocessed foods zu senken. Globale Trends zeigen eine wachsende Bedeutung dieser Produktgruppe in modernen Ernährungslandschaften.