spreadsheetbasierte

Spreadsheetbasierte Systeme oder Ansätze bezeichnen solche Modelle, Anwendungen oder Prozesse, die primär durch Tabellenkalkulationssoftware realisiert werden. Typische Vertreter sind Microsoft Excel, Google Sheets oder LibreOffice Calc. Der Begriff betont, dass Logik, Daten und Darstellung in Tabellen organisiert sind und über Zellenverweise, Formeln und Makros miteinander verknüpft werden.

Typische Merkmale sind die Nutzung von Zellen als Speicher, Formeln zur Berechnung, Diagramme zur Visualisierung, sowie Makros oder Skripte zur Automatisierung. Spreadsheetbasierte Lösungen lassen sich oft schnell erstellen, erfordern aber sorgfältige Dokumentation, damit andere sie nachvollziehen können. Sie bieten einen niedrigen Einstieg, eingeschränkte Skalierbarkeit und begrenzte Integrationsmöglichkeiten mit größeren Informationssystemen.

Anwendungsfelder umfassen Finanzmodelle, Budgetierung, einfache Datenbank- oder Inventarlisten, projektbezogene Planung, Ad-hoc-Analysen, Lehre und Prototyping. In vielen Unternehmen dienen sie als Prototyp oder als Frontend für Daten, bevor eine robuste Lösung implementiert wird.

Vorteile sind Kostenarmut, Flexibilität und Transparenz der Berechnungen. Nachteile sind Fehleranfälligkeit durch manuelle Eingaben, Schwierigkeiten bei der Nachverfolgbarkeit von Änderungen, Probleme bei Versionierung und Governance, begrenzte Skalierung sowie Sicherheits- und Datenschutzaspekte. Gute Praxis umfasst klare Dokumentation, Datenvalidierung, Zugriffskontrollen, einer separaten Datenquelle und gegebenenfalls Übergangsszenarien zu relationalen Datenbanken oder spezialisierten Business-Intelligence-Tools.

Historisch setzte sich der Ansatz mit der Verbreitung von Tabellenkalkulationen in den 1980er und 1990er Jahren durch. Trotz des Aufkommens spezialisierter Datenbanken bleibt das spreadsheetbasierte Modell in vielen Bereichen verbreitet, insbesondere bei kleinen Teams, Einzelanwendern und in Bildungssettings. Kritische Anwendungen werden oft mit formelleren Systemen ersetzt oder durch Governance- und Prüfmechanismen ergänzt.