schuldenrecht

Schuldenrecht, auch als Schuldrecht bezeichnet, ist ein Kernbereich des Zivilrechts, der die Rechtsbeziehung zwischen Gläubiger und Schuldner regelt. Es umfasst diejenigen Rechte und Pflichten, die aus Verträgen oder gesetzlichen Gründen entstehen, sowie die Folgen von Leistungsstörungen, Verzug oder Nichterfüllung. Im Mittelpunkt steht das Schuldverhältnis, also die wechselseitige Verpflichtung zur Leistung und zur Gegenleistung.

Der Schuldrecht wird im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) in zwei Teile gegliedert: Allgemeines Schuldrecht (Allgemeiner Teil) und Besonderes Schuldrecht (Besondere Schuldverhältnisse). Der Allgemeine Teil behandelt Grundlagen wie Entstehung, Inhalt und Erfüllung von Schuldverhältnissen, Leistungsstörungen, Fristen und Rechtsfolgen bei Verzug oder Pflichtverletzungen. Der Besondere Teil umfasst konkrete Vertragstypen und Rechtsbeziehungen, zum Beispiel Kaufvertrag, Mietvertrag, Werkvertrag, Dienstvertrag und Darlehen sowie Nebenpflichten wie Bürgschaft und Sicherheiten. Typische Rechtsfolgen bei Pflichtverletzungen sind Schadensersatz, Rücktritt, Minderung oder Nacherfüllung, abhängig vom Einzelfall und vom Vertragstyp.

Schuldrecht bildet die zentrale Grundlage des privaten Rechtsverkehrs in Deutschland und wirkt sich unmittelbar auf Verbraucher- und Geschäftstransaktionen aus. Es steht in enger Verbindung zu angrenzenden Rechtsbereichen wie dem Sachenrecht, dem Verbraucherrecht und dem allgemeinen Zivilrecht und dient als maßgebliche Bezugsgröße für Rechtsstreitigkeiten über Vertragserfüllung, Gewährleistung und Schadensersatz.