schichtung

Schichtung bezeichnet den Prozess oder das Ergebnis, bei dem sich Materialien oder Erscheinungen in räumlich abgrenzbare Schichten gliedern. Charakteristisch ist eine wiederkehrende, systematische Anordnung, die durch Ablagerung, Sortierung, Differenzierung oder Diffusion entsteht. Schichtungen treten in natürlichen Systemen ebenso auf wie in technischen Anwendungen und können unterschiedliche Ursachen sowie unterschiedliche Eigenschaften der Schichten aufweisen.

In der Geologie beschreibt Schichtung die Bildung und Anordnung von Schichten in Sedimentgesteinen. Durch fortlaufende Ablagerung von Partikeln in Gewässern entstehen Schichtfolgen mit erkennbaren Lagerungs- oder Schichtgrenzen. Typische Erscheinungsformen sind gleichmäßig schichtete Lagergesteine, gekreuzt abgelagerte Strukturen oder Grading von Korngrößen. Die Schichtung liefert wichtige Hinweise auf Ablagerungsumstände, Umweltbedingungen und das Alter der Gesteine.

In der Bodenkunde bezeichnet Schichtung die vertikale Gliederung des Bodens in Horizonte. Häufig spricht man von O-, A-, E-, B- und C-Horizonten. Die Bildung dieser Schichten erfolgt durch Pedogenese, kann aber auch durch Erosion oder menschliche Eingriffe beeinflusst sein. Die Schichtabfolge bestimmt Wasserhaushalt, Nährstoffverfügbarkeit und Wurzellage.

In der Soziologie beschreibt Schichtung die hierarchische Gliederung einer Gesellschaft in soziale Schichten oder Klassen, die sich durch Einkommen, Bildung, Beruf oder Prestige unterscheiden. Sozialstrukturen, individuelle Mobilität und Ungleichheiten beeinflussen den Zugang zu Ressourcen, Möglichkeiten und Macht.

In der Technik und Materialwissenschaft bezeichnet Schichtung das Vorliegen mehrerer aufeinanderliegender Schichten in Bauteilen oder Materialien. Beispiele sind Laminat, Funktions- oder Schutzschichten in der Elektronik sowie Beschichtungsverfahren und Dünnfilmsysteme. Die Schichtanordnung bestimmt mechanische Eigenschaften, Wärmeleitung, Korrosionsschutz oder optische Merkmale.