pharmakopösischen

Pharmakopöösisch (Adjektiv) bezeichnet Eigenschaften, Vorschriften oder Texte, die einer Pharmacopoeia entsprechen oder sich auf deren Standards beziehen. Eine Pharmacopoeia — im Deutschen Pharmakopöe — ist ein amtliches Kompendium, das Arzneimittel, Hilfsstoffe und deren Zubereitungen mit festgelegten Qualitätsanforderungen beschreibt. Ziel ist die Sicherung von Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit von Arzneimitteln durch gültige Prüfmethoden, Identitätsnachweise, Gehaltsbestimmungen, Reinheitskriterien sowie Anweisungen zu Herstellung, Lagerung und Kennzeichnung.

Pharmakopöösische Monographien enthalten in der Regel Informationen zur Identität, zu Prüfmethoden, zum Gehalt bzw. zur Reinheit, sowie zu zulässigen Fremdstoffen, Lagerung und Kennzeichnung. Die in einer Monographie beschriebenen Verfahren umfassen chemische, chromatographische oder mikrobiologische Nachweise sowie Spezifikationen zu Reinheit, Stabilität und Abgrenzung von Fehlchargen. Sie dienen Herstellern, Prüfinstituten und Apotheken als verbindliche Referenz.

Wichtige Beispiele sind die Europäische Pharmacopoeia (Ph. Eur.), das United States Pharmacopeia (USP) zusammen mit dem National Formulary (NF) und die British Pharmacopoeia. In vielen Rechtsordnungen sind die pharmazeutischen Standards rechtsverbindlich oder dienen als maßgebliche Orientierung bei Zulassungen, Chargenfreigaben und Qualitätskontrollen. In der Praxis bezeichnet der Ausdruck pharmakopöösisch u. a. Anforderungen, Methoden und Texte, die direkt aus solchen Standardwerken stammen oder ihnen entsprechen.