obstruktionen

Obstruktionen bezeichnen einen Verschluss oder eine Verengung des Flusses von Flüssigkeiten, Gasen oder Gewebe durch ein Hohlorgan oder einen anatomischen Durchgang. Sie treten in vielen Körpersystemen auf und können akut lebensbedrohlich sein, wenn sie zu Durchblutungsstörungen oder Perforationen führen.

Man unterscheidet mechanische Obstruktionen, bei denen ein äußeres oder inneres Hindernis den Durchfluss physisch blockiert, von funktionellen (paralytischen) Obstruktionen, bei denen die Muskulatur bzw. die Motilität gestört ist.

Zu den häufigsten Formen gehören Darmobstruktionen (Ileus), Harnleiter- und Harnblasenobstruktionen sowie Atemwegsobstruktionen. Mechanische Ursachen im Darm umfassen Adhäsionen nach Operationen, Hernien, Tumore, Verengungen der Darmschlingen und Verdrehen des Darms. Funktionsstörungen ergeben sich oft nach Operationen, bei Elektrolyt- oder Medikamentenproblemen.

Typische Symptome variieren nach Lokalisation, beinhalten aber häufig Bauchschmerz, Blähgefühl, Übelkeit, Erbrechen, Abdominaldistension und Obstipation oder Pollakisurie bei Harnobstruktion. Die Diagnose stützt sich auf Anamnese, klinische Untersuchung und Bildgebung (Röntgen, CT, Ultraschall). Laboruntersuchungen dienen der Beurteilung des Allgemeinzustands und Komplikationen wie Dehydratation oder Ischämie.

Die Behandlung richtet sich nach Ursache und Schwere. Allgemein erfolgen Stabilisierung, Flüssigkeits- und Elektrolyttherapie, Schmerz- und Begleitmedikation. Bei GI-Obstruktionen kann eine notfallmäßige Entlastung mittels Magensonde stattfinden; mechanische Verschlüsse benötigen je nach Befund operativen Eingriff. Uro- oder Atemwegsobstruktionen erfordern Katheterisierung, endoskopische oder chirurgische Intervention. In vielen Fällen ist die Prognose gut, jedoch kann eine verspätete Behandlung zu Ischämie, Perforation oder Sepsis führen.