nichtinformativ

Nichtinformativ ist ein Adjektiv der deutschen Sprache, das etwas beschreibt, das wenig oder gar keine Information über eine Fragestellung, einen Sachverhalt oder einen Datenbestand liefert. Es wird sowohl in der Alltagssprache als auch in wissenschaftlichen Kontexten verwendet, um eine geringe Aussagekraft, Relevanz oder Evidenz zu kennzeichnen.

In der Statistik, insbesondere in der Bayesschen Inferenz, begegnet man dem Begriff oft im Zusammenhang mit nichtinformativen oder uninformativen Priors. Solche Priors sollen den Vorwissen-Anteil möglichst klein halten, damit die Posterior-Verteilung weitgehend von den Daten bestimmt wird. In der Praxis gibt es keinen wirklich nichtinformativen Prior, da jede Prior-Verteilung Information über Parameter enthält, abhängig von der Parametrisierung. Unterschiede zwischen flachen Priors, improper Priors, Jeffreys priors oder reference priors führen zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen. Daher spricht man häufiger von schwach informativen Priors, wenn absichtlich noch etwas Restriktion beibehalten wird.

Außerhalb der Statistik kann "nichtinformativ" auch allgemein verwendet werden, um Daten oder Ergebnisse zu beschreiben, die aufgrund von Stichprobengröße, Messfehlern oder hoher Variabilität wenig über die interessierenden Größen aussagen. Eine nichtinformative Stichprobe oder Messung liefert in der Regel eine hohe Unsicherheit in Schätzungen.

Im Alltag kann eine nichtinformative Aussage unspezifisch, vage oder irrelevant erscheinen. Das Gegenteil ist informativ, also eine Mitteilung, die signifikant zur Beantwortung einer Frage beiträgt. Synonyme sind unter anderem nicht aussagekräftig oder wenig aufschlussreich.