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interozeptive

Interozeption, auch als interozeptive Wahrnehmung bezeichnet, beschreibt die Wahrnehmung innerer Körperzustände. Dazu gehören Signale wie Herzschlag, Atmung, Magen-Darm-Befinden, Temperatur, Hunger, Durst und hormonelle Prozesse. Interozeption unterscheidet sich von Exterozeption (Wahrnehmung äußerer Reize) und von Propriozeption (Körpersubjektive Lage und Bewegung). Die Wahrnehmung innerer Signale dient der Homöostase, der Regulierung autonomer Funktionen und liefert wesentliche Grundlagen für Emotionen und Selbstwahrnehmung.

Neurobiologisch gelangen afferente Signale über viszerale Nervenbahnen, einschließlich des Vagus, ins Gehirn. Zentrale Repräsentationen finden sich

Messmethoden umfassen den Herzschätzungstest (Schandry-Aufgabe), sowie Fragebögen wie den Multidimensional Assessment of Interoceptive Awareness (MAIA). Es

in
der
posterioren
Insula;
bewusste
Interozeption
wird
stark
durch
die
vordere
Insula
in
Verbindung
mit
dem
anterioren
cingulären
Cortex
und
dem
Salience-Netzwerk
vermittelt.
In
Forschungskonzepten
wird
Interozeption
auch
als
Vorhersageprozess
betrachtet:
Das
Gehirn
erstellt
Modelle
des
Körperzustands
und
vergleicht
sie
mit
sensorischen
Eingaben
(interozeptive
Vorhersagen).
wird
unterschieden
zwischen
interozeptiver
Genauigkeit,
bewusster
Wahrnehmung
und
interpretativer
Aufmerksamkeit.
Klinisch
ist
eine
abweichende
Interozeption
mit
Angststörungen,
Depression,
Essstörungen
und
somatischen
Erkrankungen
verbunden;
Achtsamkeits-
und
Körperwahrnehmungsübungen
können
interozeptive
Fähigkeiten
verbessern
und
emotionale
Regulation
unterstützen.
Die
Forschung
zur
Interozeption
entwickelt
sich
weiter,
unter
anderem
im
Hinblick
auf
Therapieansätze
und
den
Einfluss
interozeptiver
Prozesse
auf
Emotionen.