ausgerenkt

Ausgerenkt ist ein medizinischer Begriff für einen Zustand, bei dem ein Gelenk aus seiner normalen Ausrichtung verschoben ist. Im Deutschen wird dafür auch der Ausdruck Gelenkdislokation oder Luxation verwendet. Das Adjektiv ausgerenkt leitet sich vom Verb ausrenken ab und kennzeichnet den Zustand, z. B. einen ausgerenkten Arm. Ursachen sind typischerweise traumatische Einwirkungen wie Stürze, Unfälle oder sportliche Belastung.

Häufig betroffene Gelenke sind Schulter, Finger, Ellenbogen, Knie, Sprunggelenk und Hüfte. Typische Symptome sind plötzliche, starke Schmerzen, eine sichtbare Deformität oder Fehlstellung, eingeschränkte Beweglichkeit, Schwellung und Taubheit oder ein gestörter Pulsfluss in der Gliedmaße, falls Nerv- oder Gefäßstrukturen betroffen sind.

Erste Hilfe sollte nicht darauf abzielen, das Gelenk selbst zu richten. Die betroffene Gliedmaße ruhig halten oder in einer stabilen Position fixieren, kühlen und vor Infektion schützen. Schmerzmedikation nach ärztlicher Empfehlung kann helfen. Umgehende medizinische Versorgung ist erforderlich; bei Anzeichen einer schweren Durchblutungsstörung oder Lebensgefahr sofort den Notruf wählen.

In der medizinischen Behandlung erfolgt in der Regel eine Reduktion des Gelenks durch qualifiziertes Personal, oft unter Narkose oder Sedierung. Danach werden bildgebende Verfahren wie Röntgen genutzt, um die richtige Lage zu bestätigen. Das Gelenk wird üblicherweise ruhiggestellt (Schiene, Bandage oder Gips), gefolgt von Rehabilitation. Mögliche Komplikationen umfassen Nervenschäden, Gefäßverletzungen oder erneute Luxationen; langfristige Instabilität ist ebenfalls möglich.

Die Prognose variiert je nach Gelenk, Alter, Begleitverletzungen und der Schnelligkeit der Behandlung. Vorbeugung umfasst Aufwärmen, richtige Techniken bei sportlichen Aktivitäten, geeigneten Schutz und Behandlung vorhandener Gelenkinstabilitäten.