Vorbeugung

Vorbeugung bezeichnet Maßnahmen zur Verhinderung von Krankheiten, Verletzungen oder anderen Gesundheitsschäden sowie zur Verringerung ihrer Schwere, Dauer oder Folgen. Ziel ist es, die Gesundheit zu schützen, Belastungen zu mindern und Kosten im Gesundheitswesen zu senken.

In der Gesundheitswissenschaft wird häufig ein Dreiermodell verwendet: Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention, das von Leavell und Clark beschrieben wurde. Primärprävention zielt darauf ab, das Auftreten von Krankheiten zu verhindern, zum Beispiel durch Impfungen, Lebensstiländerungen, Umwelt- und Sicherheitsmaßnahmen. Sekundärprävention strebt die frühe Erkennung und Behandlung an, etwa durch Vorsorgeuntersuchungen und Screenings, um den Krankheitsverlauf zu mildern. Tertiärprävention setzt ein, wenn eine Krankheit schon besteht, mit Rehabilitation, Schmerz- und Komplikationsmanagement sowie der Verhinderung weiterer Schäden.

Vorbeugung erstreckt sich über medizinische, öffentliche und soziale Ebenen. Sie umfasst individuelle Verhaltensänderungen, Infektions- und Hygienemaßnahmen, Prävention am Arbeitsplatz sowie Umwelt- und Verkehrssicherheitsmaßnahmen. Politische Maßnahmen, Gesundheitsförderung und gesetzliche Regelungen unterstützen diese Bemühungen.

Beispiele sind Impfprogramme, Krebsvorsorge, Blutdruck- und Blutzuckerscreenings, Rauchstopp-Kampagnen, Sicherheitsgurte und Helme, Verkehrssicherheits- und Arbeitsschutzvorschriften sowie Hygienemaßnahmen in Lebensmittelbetrieben. Die Vorteile bestehen in besserer Gesundheit, höherer Lebensqualität und geringeren Kosten; Herausforderungen liegen in begrenzter Vermeidbarkeit mancher Erkrankungen, Ressourcenbedarf, Akzeptanz, ethische Fragen und der Messbarkeit von Wirksamkeit.