archivierungs

Archivierungs, in der Fachterminologie oft als Archivierung bezeichnet, ist der Prozess der systematischen Erfassung, Aufbewahrung und Bereitstellung von Unterlagen und Informationen über längere Zeiträume hinweg. Sie umfasst sowohl physische Dokumente als auch digitale Daten und zielt darauf ab, Beweiskraft, Transparenz und historischen Kontext zu sichern.

Anwendungsbereiche reichen von öffentlichen Archiven und nationalen Bibliotheken über Geschäfts- und Behördenarchive bis hin zu Forschungs- und Universitätsbibliotheken. Gute Archivierungspraktiken verbinden Verwaltungspraxis, Archivkunde und Informationsverarbeitung, um Langzeitnutzerfreundlichkeit sicherzustellen.

Typische Prozessbestandteile sind Bestandsermittlung, Bewertung, Erschließung und Beschreibung (Metadaten), Aufbewahrung, Konservierung und regelmäßige Zugangsgewährung. Bei physischen Archiven bedeutet dies die Konservierung von Papier, Fotomaterialien und Akten, während digitale Archive Langzeit-Formatpflege, Integritätsprüfungen, Migration oder Emulation sowie Zugriffssteuerung umfassen.

Im Digitalbereich spielen Standards wie das OAIS-Modell, Metadatenformate (z. B. PREMIS) und Strategien zur Migration oder Emulation eine zentrale Rolle. Zu den Herausforderungen gehören digitale Obsoleszenz, Datenintegrität, Speicheraufwand und Kosten, weshalb umfassende Planungs-, Backup- und Redundanzkonzepte unverzichtbar sind.

Rechtlich und organisatorisch stehen Archivierungsprozesse vor Datenschutz- und Aufbewahrungspflichten sowie öffentlich-rechtlichen Bestimmungen. Verantwortlich sind Archivare, Records Managers und Fachbibliothekare; sie legen Retentionspläne fest, führen Zugänge und schützen sensible Informationen, während sie zugleich wissenschaftliche, rechtliche und historische Zwecke unterstützen.

Die Archivierung trägt zur Transparenz, Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen und Forschung bei und bildet eine wesentliche Ressource für Verwaltung, Wissenschaft und Kultur.