Home

Zustandsvektor

Zustandsvektor ist ein mathematischer Vektor, der den Zustand eines Systems zu einem gegebenen Zeitpunkt vollständig beschreibt. Der Begriff wird in verschiedenen Bereichen verwendet, wobei die konkrete Bedeutung von der zugrunde liegenden Theorie abhängt. In der Quantenmechanik bezeichnet der Zustandsvektor typischerweise den reinen Zustand eines Quantensystems und wird als Ket |ψ⟩ in einem Hilbertraum dargestellt. Die Wahrscheinlichkeit, ein Messergebnis zu erhalten, ergibt sich aus dem Bornschen Regel: Die Wahrscheinlichkeit des Zustands φ ist P(φ) = |⟨φ|ψ⟩|^2. Der Zustandsvektor entwickelt sich zeitabhängig gemäß der Schrödinger-Gleichung: iħ d/dt|ψ(t)⟩ = H|ψ(t)⟩, wobei H der Hamiltonoperator ist. Er ist normiert, ⟨ψ|ψ⟩ = 1, und Messungen können zum Kollaps der Zustandsdarstellung führen.

In der Regelungstechnik und in der klassischen Dynamik dient der Zustandsvektor x(t) dazu, den Zustand eines

Im Unterschied zur Quantenmechanik werden in der klassischen Sichtweise Wahrscheinlichkeiten nicht direkt durch einen reinen Zustandvektor

Siehe auch: Hilbertraum, Schrödinger-Gleichung, Zustandsraummodell, Zustandsschätzung, Zustandssicht.

dynamischen
Systems
in
kompaktester
Form
zu
repräsentieren.
Typischerweise
besteht
x
aus
n
Variablen
wie
Position,
Geschwindigkeit
oder
Konzentrationen.
Die
zeitliche
Entwicklung
lässt
sich
durch
die
Zustandsgleichung
dx/dt
=
Ax
+
Bu
und
eine
Ausgangsgleichung
y
=
Cx
+
Du
beschreiben.
Die
Modellierung
durch
Zustandräume
ermöglicht
die
Analyse
von
Stabilität,
Regelbarkeit
und
Beobachtbarkeit
sowie
die
Implementierung
von
Zustandsreglern
und
Beobachtern.
Die
Wahl
der
Zustandsvariablen
erfolgt
oft
so,
dass
die
Systemdynamik
einfach
beschrieben
wird;
Koordinentransformationen
ändern
die
Darstellung,
nicht
die
zugrundeliegende
Physik.
beschrieben,
sondern
durch
Messgrößen
und
Rauschmodelle.
Für
gemischte
Zustände
in
der
Quantenmechanik
verwendet
man
die
Dichtematrix
ρ;
ein
reiner
Zustand
entspricht
ρ
=
|ψ⟩⟨ψ|.
Die
Erwartungswerte
eines
Observables
A
ergeben
sich
als
⟨A⟩
=
Tr(ρA).