Wurzelarten

Wurzelarten bezeichnen die Vielfalt der Wurzelsysteme und Wurzeln, die Pflanzen zur Aufnahme von Wasser und Nährstoffen, zur Verankerung im Boden und oft auch zur Speicherung nutzen. Sie unterscheiden sich in Form, Funktion und Entstehung und hängen von genetischen Merkmalen sowie Umweltbedingungen ab.

Zu den grundlegenden Typen gehören Pfahlwurzel und Faserwurzel. Die Pfahlwurzel ist eine dominante Hauptwurzel, aus der Seitenwurzeln ausgehärtet werden; sie ermöglicht eine tiefe Verankerung und Wasserversorgung in tieferen Bodenschichten. Die Faserwurzel besteht aus vielen gleich stark ausgeprägten Wurzeln ohne dominierende Hauptwurzel; sie bildet ein flaches, sich schnell ausbreitendes Syst

em, typisch für Monokotyledone wie Gräser und Getreide.

Adventivwurzel bezeichnet Wurzeln, die aus Sprossachsen oder Blättern entstehen, statt aus der ursprünglichen Wurzelknospe. Sie erleichtern Verankerung, Standfestigkeit und, bei Stecklingen, das Ausbilden eines neuen Wurzelsystems.

Luftwurzeln entwickeln sich bei vielen Epiphyten wie Orchideen und Bromelien; sie nehmen Feuchtigkeit und Mineralien direkt aus der Luft auf und dienen oft auch der Haftung an Oberflächen. Kletterwurzeln oder Haftwurzeln ermöglichen Kletterpflanzen wie Efeu oder Bromelien, sich an Stützen festzuhalten und zu wachsen.

Speicherwurzeln dienen der Speicherung von Nährstoffen, insbesondere Kohlenhydraten. Wurzelknollen oder Speicherwurzelorgane treten in verschiedenen Arten auf, z. B. als Anpassung an saisonale Trockenheit oder Nährstoffknappheit.

Wurzelarten beeinflussen Ökologie, Anbaubedingungen und Pflanzenschutz. Ihr Verständnis hilft bei der Klassifikation von Pflanzen, Bodenbewirtschaftung und der Auswahl geeigneter Anbau- oder Vermehrungsmethoden.