Wetterfenster

Wetterfenster bezeichnet in Meteorologie und Praxis ein zeitlich begrenztes Intervall, in dem die Wetterbedingungen bestimmte Anforderungen erfüllen, um eine geplante Aktivität durchführbar zu machen. Die Definition eines Wetterfensters hängt vom Vorhaben ab, da unterschiedliche Tätigkeiten unterschiedliche Kriterien wie Niederschlag, Wind, Sichtweite oder Temperatur erfordern.

Typische Kriterien sind geringe Niederschlagswahrscheinlichkeit, Trockenheit, niedrige oder moderate Windgeschwindigkeit, ausreichende Sicht und stabile Temperaturen. Oft werden Mindest- oder Maximalwerte festgelegt sowie eine Mindestdauer, in der die Bedingungen bestehen bleiben müssen. Prognoseunsicherheiten können dazu führen, dass sich ein Fenster verschiebt oder verkürzt; daher werden häufig mehrere Prognosequellen oder Ensemble-Modelle herangezogen.

Anwendungsfelder umfassen unter anderem den Flugverkehr und Helikopterbetrieb, bei denen Wetterfenster die Planung sicherer Starts und Landungen unterstützen; das Bauwesen, insbesondere das Verarbeiten von Beton oder Arbeiten im Freien, bei denen Trockenheit und keine Frosttemperaturen erforderlich sind; die Film- und Fernsehproduktion, die Außenaufnahmen an möglichst stabilen Licht- und Wetterbedingungen ausrichtet; sowie die Landwirtschaft, etwa für Pflanzenschutz, Bewässerung oder Ernte, wenn klimatische Bedingungen bestimmten Kriterien entsprechen.

Die Bestimmung eines Wetterfensters beruht auf Prognose- und Beobachtungsdaten, etwa Modelle, METAR/TAF, Radar- und Satelliteninformationen sowie Erfahrungswerten. Wegen der Unsicherheit von Vorhersagen werden oft Pufferzeiten eingeplant, und das Fenster wird fortlaufend angepasst, sobald neue Daten vorliegen.