Wettbewerbsordnungen

Wettbewerbsordnungen sind Regelwerke, die das Verhalten von Akteuren in einem Wettbewerbsfeld ordnen und kontrollieren. Sie finden sich in unterschiedlichen Bereichen, etwa in der Wirtschaft, im öffentlichen Beschaffungswesen oder in Verbänden und Sportorganisationen. Ihre Zielsetzung ist es, faire, transparente und wettbewerbsneutrale Bedingungen zu schaffen, Wettbewerbseffizienz zu fördern und Missbrauch sowie Benachteiligungen zu verhindern.

Im wirtschaftlichen Kontext beziehen sich Wettbewerbsordnungen auf kartellrechtliche und wettbewerbsrechtliche Regelungen, die unfaire Absprachen, Marktaufteilungen, Preisabsprachen oder Missbrauch einer dominanten Marktposition unter juristischen Gesichtspunkten ahnden. Sie umfassen darüber hinaus Regeln zu Fusionskontrolle, Transparenzpflichten und Meldesystemen. Herausgeber können Staaten, supranationale Einrichtungen oder Branchenverbände sein. Die Durchsetzung erfolgt in der Regel durch wettbewerbsaufsichtliche Behörden und Gerichte; Sanktionen reichen von Bußgeldern bis zu Verboten bestimmter Geschäftspraktiken.

In Organen wie Verbänden, Ligen oder öffentlichen Auftraggebern regeln Wettbewerbsordnungen auch den Ablauf von Wettbewerben: Zulassungskriterien, Teilnahmebedingungen, Spielregeln, Lizenzierungen, Ausschreibungs- und Vergabeverfahren, Schiedsverfahren sowie Disziplinar- und Rechtsbehelfsverfahren. Ziel ist hier oft die Gleichbehandlung, Transparenz und eine verlässliche Wettbewerbsstruktur.

Wettbewerbsordnungen sind regelmäßig Gegenstand von Anpassungen, um neue Märkte, Technologien oder rechtliche Entwicklungen zu berücksichtigen. Sie stehen in engem Zusammenhang mit dem allgemeinen Wettbewerbsrecht, dem Sportrecht sowie dem Verwaltungs- und Verfassungsrecht.