Werkzeugdaten

Werkzeugdaten bezeichnet die Gesamtheit der Informationen, die ein Schneidwerkzeug beschreiben und dessen Einsatz in Fertigungsprozessen steuern. Sie umfassen Identifikation (Hersteller, Artikelnummer, Typ), geometrische Merkmale (Durchmesser, Länge, Radius, Anzahl der Schneiden), Material- und Beschichtungsangaben (Substrat, Beschichtung, Härte) sowie operative Kennwerte wie Schnittgeschwindigkeit, Umfangs- und Vorschubdaten sowie Erfahrungswerte zur Standzeit.

Zusätzliche Informationen betreffen Befestigungsart, Werkzeughalter, Arbeitslänge, Kegelschnitt oder Bearbeitungszone sowie Zustandsdaten wie Verschleißgrenze, Austauschintervalle und bisherige Einsatzdauer. Diese Struktur erlaubt eine konsistente Verwaltung im Werkzeugbestand und eine einheitliche Nutzung in Planung, CAM- und NC-Programmen.

Anwendungsbereiche sind CAM- und NC-Programmierung, die Steuerung von Werkzeugmaschinen sowie das Werkzeugmanagement (Lager, Beschaffung, Wartung). Internationale Standards wie ISO 13399 definieren ein Modell zur Beschreibung und zum Austausch von Werkzeugdaten zwischen Maschinen, CAM-Systemen und Lagerverwaltung. Zusätzlich kommen branchenspezifische Klassifikationen wie eCl@ss zum Einsatz.

Für den Datenaustausch werden zentrale Werkzeugdatenbanken genutzt; Formate umfassen strukturierte Ex-/Importformate, XML/JSON-Export oder STEP-basierte Modelle. Gute Datenqualität, konsistente Stammdaten und regelmäßige Aktualisierung sind entscheidend für Genauigkeit, Kosteneffizienz und Prozesssicherheit in der Fertigung.