Werberechts

Werberecht bezeichnet das Rechtsgebiet, das Werbung, Marketingkommunikation und unlauteren Wettbewerb regelt. Es verbindet nationale Vorschriften mit europäischen Vorgaben, um Transparenz, Wahrheitsgehalt und Fairness in Werbeaussagen über alle Kanäle sicherzustellen, einschließlich Print, Rundfunk, Online, Social Media und Influencer-Marketing.

Zu den zentralen Rechtsgrundlagen gehören das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG), das irreführende Werbung, unlauteren Wettbewerb und verdeckte Werbung verbietet sowie unlauteren Vergleich oder aggressive Vertriebsmethoden untersagt. Die Preisangabenverordnung (PAngV) regelt die Pflicht zu klaren Preisangaben, inklusive Endpreis mit Mehrwertsteuer und aller Zusatzkosten. Das Telemediengesetz (TMG) enthält Impressumspflichten und Transparenzanforderungen für Anbieter von Online-Diensten. Auf europäischer Ebene beeinflusst die Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken (UCPD) nationales Wettbewerbsrecht und Werbung. Weitere sektorale Regelungen betreffen etwa Werbung mit gesundheitlichen Behauptungen, Tabak- oder Alkoholwerbung.

Neben Rechtsnormen spielt die Selbstregulierung eine wichtige Rolle: Branchenkodizes, der Deutsche Werberat und die Werbekodizes dienen der freiwilligen Kontrolle und schnelleren Rechtsklarheit in Einzelfällen, insbesondere bei Influencer- und Social-Media-Werbung. Verstöße können Abmahnungen, Unterlassungsklagen, Schadensersatzforderungen oder Bußgelder nach sich ziehen; zuständig sind Gerichte, das Bundeskartellamt sowie Verbraucherzentralen.

Praktisch bedeuten Werberechte für Unternehmen klare, wahrheitsgemäße Aussagen, eindeutige Kennzeichnung von Werbung, transparente Preisangaben und die Kennzeichnung bezahlter Kooperationen. Für Verbraucher dient das Regelwerk dem Schutz vor Irreführung und unfairen Marketingpraktiken.