Wanderdünen

Wanderdünen sind Dünen, die sich durch den Wind über die Landschaft bewegen. Sie entstehen dort, wo lose Sandflächen vorhanden sind und der Bewuchs gering ist, sodass der Wind Sand in Bewegung setzen kann. Sand wird entlang der Düne transportiert, am lee-Abhang abgesetzt und so die Düne allmählich in Windrichtung verschoben.

Zu den typischen Erscheinungsformen gehören Barchane (kreisförmige Dünen mit Hörnern, die dem Wind folgen), Transversaldünen und Seifendünen. Die Form hängt von der Windrichtung, der Sandverfügbarkeit und der Geländekontur ab. Wanderdünen können verschiedene Größen erreichen und sich in der Regel mit Geschwindigkeiten von Metern pro Jahr bis zu mehreren zehn Metern pro Jahr bewegen, je nach Windstärke, Sandvorrat und Dürengröße.

Wanderdünen treten weltweit in Wüsten- und Küstengebieten auf. Bedeutende Regionen mit mobilen Dünen sind unter anderem Teile der Sahara, Namibia und der Arabischen Halbinsel, aber auch Küsten Europas wie Nord- und Ostsee. An Küsten können Stürme und hohe Sandzufuhr die Ausprägung und Richtung der Dünenwanderung stark beeinflussen.

Ecologische und menschliche Aspekte: Wanderdünen beeinflussen Ökosysteme, bieten spezialisierten Pflanzen- und Tierarten Lebensräume und können Infrastruktur bedrohen. Zur Stabilisierung werden Vegetation (z. B. Strandgräser) und Dämme oder Zäune eingesetzt, in Küstengebieten auch gezieltes Management wie Dünenaufweitung oder Sandzufuhr. Forschung erfolgt durch Feldbegehungen, Luft- oder Satellitenaufnahmen und increasingly durch LiDAR-Methoden, um Bewegung und Volumen der Dünen zu messen. Wanderdünen verdeutlichen die dynamische Balance aus Sandvorkommen, Windregime und Vegetation.