Wachstumsveränderungen

Wachstumsveränderungen bezeichnet Veränderungen im Wachstumsverlauf eines Organismus oder Gewebes, einschließlich Änderungen der Wachstumsrate, des Zeitpunkts des Wachstums und der Richtung des Wachstums. Sie können sowohl physiologisch als auch pathologisch auftreten und betreffen oft Kinder und Jugendliche, aber auch erwachsene Systeme können betroffen sein.

Ursachen liegen in genetischen Faktoren, in endokrinen Einflüssen wie Wachstumshormon, Schilddrüsenhormonen und Sexualhormonen sowie in chronischen Erkrankungen, Unter- oder Überernährung, Verletzungen oder Medikamenten. Umweltfaktoren und psychosoziale Einflüsse können ebenfalls eine Rolle spielen. Oft handelt es sich um eine Kombination mehrerer Faktoren, weshalb eine umfassende Abklärung sinnvoll ist.

Zu den physiologischen Veränderungen gehört der pubertäre Wachstumsschub, der durch hormonelle Umstellungen ausgelöst wird und zu einer beschleunigten Längen- bzw. Größenentwicklung führt. Pathologische Wachstumsveränderungen ergeben sich durch Hormonstörungen (Wachstumshormon-Mangel oder -Überschuss, Hypothyreose, Hyperthyreose), chronische Erkrankungen (z. B. Nierenerkrankungen, entzündliche Erkrankungen), Malnutrition oder Skeletterkrankungen.

Diagnostik erfolgt durch regelmäßige Messungen von Größe und Gewicht sowie den Vergleich mit alters- und geschlechtsspezifischen Wachstumsdiagrammen. Zusätzlich kann der Knochenalterungsgrad (z. B. Greulich-Pyle) bestimmt werden, ebenso Laboruntersuchungen (z. B. IGF-1, GH-Stimulationstests) und gegebenenfalls bildgebende Verfahren zur Abklärung von Skeletterkrankungen.

Behandlung und Management richten sich nach der Grunderkrankung und zielen auf die Normalisierung der Wachstumsrate, Ernährung und adäquate endokrine Therapie. Regelmäßige Verlaufskontrollen sind wichtig, um die Wirksamkeit der Maßnahmen zu überwachen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.