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Vorverurteilungen

Vorverurteilungen bezeichnen die Bildung eines Urteils über eine Person, eine Handlung oder ein Ereignis, bevor alle relevanten Beweise geprüft wurden oder ein rechtskräftiges Urteil vorliegt. Der Begriff wird in der Rechtswissenschaft, der Medienethik und der Soziologie verwendet und umfasst sowohl formale Vorverurteilungen im öffentlichen Diskurs als auch informelle Zuschreibungen im Alltag.

Im juristischen Kontext ist die Unschuldsvermutung ein zentrales Grundprinzip; Vorverurteilungen untergraben dieses Prinzip, gefährden den fairen

Ursachen liegen oft in medialer Berichterstattung, politischer Rhetorik, öffentlichem Druck, sowie kognitiven Verzerrungen und Bestätigungsfehlern. In

Auswirkungen betreffen das individuelle Recht auf ein faires Verfahren, das Ansehen der Justiz und das Vertrauen

Gegenmaßnahmen zielen darauf ab, den ordnungsgemäßen Ablauf zu schützen: klare Regeln zur Unschuldsvermutung, gerichtliche Beschränkungen der

Siehe auch: Unschuldsvermutung, Medienberichterstattung und Rechtsstaatlichkeit, Vorverurteilung in der öffentlichen Debatte.

Ablauf
des
Verfahrens
und
können
zu
Fehlurteilen
führen.
Sie
können
die
Beweisaufnahme,
die
Verfahrensbeteiligung
und
die
Beurteilung
durch
Richterinnen
und
Richter
beeinflussen
und
nach
dem
Urteil
bleibende
Stigmata
verursachen.
sozialen
Medien
verbreiten
sich
Spekulationen
rasch,
wodurch
ein
Druck
entsteht,
dem
sich
Betroffene
schwer
entziehen
können.
der
Öffentlichkeit
in
den
Rechtsstaat.
Vorverurteilungen
können
den
Prozess
verzerren,
Zeugen
beeinflussen
und
die
sachgerechte
Aufklärung
erschweren;
sie
tragen
außerdem
zur
Stigmatisierung
von
Beschuldigten
bei,
selbst
wenn
sich
deren
Schuld
später
nicht
bestätigt.
Berichterstattung,
Verantwortlichkeit
von
Medien,
journalistische
Sorgfaltspflichten
sowie
Bildungs-
und
Aufklärungsarbeit
über
faire
Berichterstattung.