Vorbefunden

Vorbefunde, im Singular Vorbefund, sind Befunde früherer medizinischer Untersuchungen, die zum Vergleich mit aktuellen Befunden herangezogen werden. Sie bilden eine Referenzbasis, anhand derer Veränderungen, Stabilität oder der Verlauf einer Erkrankung beurteilt werden.

Vorbefunde können aus bildgebenden Verfahren stammen (Röntgen, Computertomografie, Magnetresonanztomografie), aus Laborergebnissen, Pathologieberichten, Operationsberichten oder klinischen Befunden. Ihr Hauptzweck besteht in der Unterstützung der Diagnosestellung, der Beurteilung des Krankheitsverlaufs und der Planung der Behandlung.

In der Praxis werden Vorbefunde häufig in den aktuellen Befundbericht aufgenommen oder als Vergleichspunkt angegeben, zum Beispiel mit der Formulierung: „Vergleich mit Vorbefund vom TT.MM.JJJJ.“ Vorbefunde sind besonders wichtig in Bereichen mit langsamer Krankheitsentwicklung (Onkologie, chronische Lungenerkrankungen) sowie zur Unterscheidung akuter Veränderungen von bestehenden Befunden.

Herausforderungen ergeben sich aus unvollständigen oder von schlechter Qualität ausgehenden Vorbefunden, Unterschieden in Untersuchungsmethoden oder Geräten, die eine direkte Vergleichbarkeit erschweren, sowie aus der Abwesenheit früher Unterlagen. Datenschutz- und Zugriffsfragen können den Austausch von Vorbefunden zwischen Institutionen erschweren. Außerdem können fehlerhafte Vorbefunde zu Fehlschlüssen führen, wenn sie nicht kritisch bewertet werden.

Zusammenfassend dienen Vorbefunde der historischen Basis, um aktuelle Befunde besser zu interpretieren, Veränderungen zu erkennen und die Kontinuität der medizinischen Versorgung sicherzustellen.