Verwaltungsbedarf

Verwaltungsbedarf ist ein Begriff aus der öffentlichen Verwaltung und Verwaltungswissenschaft, der den notwendigen Umfang an administrativen Maßnahmen, Dokumenten und Kapazitäten beschreibt, die zur Durchführung von Verwaltungsprozessen erforderlich sind. Er umfasst formale Anforderungen wie Antragsunterlagen, Nachweise, Fristen sowie organisatorische Voraussetzungen wie Personalressourcen, Aktenführung, Bearbeitungskapazitäten und IT-Infrastruktur.

Der Verwaltungsbedarf entsteht aus Rechtsvorschriften, Verfahren und organisatorischen Zielen einer Behörde. Er wird oft in Planungs- und Optimierungsprozessen verwendet, um zu bestimmen, welche Schritte nötig sind, welche Dokumente verlangt werden und welche Ressourcen zur Bearbeitung eines Falls nötig sind. Die Analyse des Verwaltungsbedarfs dient der Effizienzsteigerung, der Vermeidung von Verzögerungen und dem Zweck der Rechts- und Verfahrenskonformität.

Beispiele finden sich bei Bau- oder Gewerbeanträgen, Sozialleistungen, Melde- oder Aufenthaltsverfahren: Für eine Baugenehmigung müssen beispielsweise Grundrisse, Lagepläne, Gutachten und Zahlungen vorliegen; die Behörde muss ausreichend Personal und IT-Unterstützung bereitstellen, um Anträge zu prüfen. Im Unternehmen kann der Begriff verwendet werden, um die Verwaltungsanforderungen für interne Prozesse, Compliance-Dokumente und Audit-Vorgaben zu beschreiben.

In der Praxis wird der Verwaltungsbedarf oft mit Bemühungen verknüpft, Bürokratie abzubauen und Prozesse zu digitalisieren, damit weniger Papier erforderlich ist, Fristen eingehalten werden und Transparenz steigt. Verwandte Konzepte sind Verwaltungsaufwand, Verwaltungsverfahren und Verwaltungsakt.