Verlustbeträge

Verlustbeträge sind monetäre Verluste aus einer wirtschaftlichen Tätigkeit, die in der Buchführung und/oder in der Steuererklärung ausgewiesen werden. Sie entstehen, wenn Aufwendungen die Erlöse übersteigen, etwa durch betriebliche Kosten, Abschreibungen oder außerordentliche Verluste. In der Praxis dienen Verlustbeträge vor allem dazu, die steuerliche Belastung zu mindern, indem sie bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Gewinns berücksichtigt werden.

In der Buchführung erscheinen Verlustbeträge als negatives Ergebnis in der Gewinn- und Verlust-Rechnung und wirken sich auf das Eigenkapital aus, beispielsweise über eine Verringerung des Jahresüberschusses. Sie sind Grundlage für steuerliche Verlustverrechnungen und können zusätzlich Einfluss auf Rücklagen und Bewertungsverluste haben. Die Behandlung variiert je nach Rechtsordnung, entspricht aber prinzipiell dem Ziel, wirtschaftliche Schwankungen zu berücksichtigen.

Im Steuerrecht ermöglichen Verlustbeträge in vielen Ländern die Verrechnung mit Gewinnen aus anderen Jahren. Gängige Mechanismen sind der Verlustrücktrag (Verrechnung mit Gewinnen des vorangegangenen Jahres) und der Verlustvortrag (Verrechnung mit künftigen Jahren). Es gelten oft zeitliche Beschränkungen, Höchstbeträge oder unterschiedliche Regeln für Betriebe, Kapitalgesellschaften und Privatpersonen. Die konkrete Ausgestaltung hängt von der nationalen Steuergesetzgebung ab.

Beispiel: Ein Unternehmen erzielt im Jahr 2023 einen Verlust von 100.000 Euro. Wird der Verlustrücktrag zugelassen, könnte dieser Betrag mit dem Gewinn des Vorjahres verrechnet werden; bleibt der Restverlust, kann er in zukünftigen Jahren weiter verrechnet werden, sofern erlaubt.