Verkehrsvariablen

Verkehrsvariablen sind quantitative Größen, die den Zustand, das Verhalten und die Entwicklung des Straßenverkehrs beschreiben. Sie dienen der Analyse, Modellierung und Steuerung von Verkehrsabläufen und bilden die Grundlage für Planung, Betrieb und Infrastrukturentscheidungen.

Zu den wichtigsten Grundgrößen gehören Durchfluss, Dichte und mittlere Geschwindigkeit. Der Durchfluss q misst die Anzahl der Fahrzeuge, die pro Zeiteinheit eine Stelle passieren (typischerweise in Fahrzeugen pro Stunde, veh/h). Die Dichte ρ gibt an, wie viele Fahrzeuge sich pro Streckeneinheit befinden (veh/km). Die mittlere Geschwindigkeit v beschreibt, wie schnell die Fahrzeuge im Mittel unterwegs sind (km/h). In der Regel gilt das fundamental diagram: q = ρ · v, wobei y je nach Verkehrszustand unterschiedliche Formulierungen annimmt. Je nach Situation können weitere Kennwerte wie Wartezeit, Reisezeit, Stauhöhe oder Belegung (Prozentsatz der Zeit, in der ein Detektor von einem Fahrzeug belegt ist) von Bedeutung sein. Es existieren sowohl momentane Werte als auch zeitlich gemittelte Größen.

Verkehrsvariablen werden durch verschiedene Messmethoden erhoben, etwa Induktionsschleifen, Radarderäte, Videoanalyse oder GPS-/Mobilitätsdaten. Die Daten können als Einzelmessungen oder als Mittelwerte über festgelegte Intervalle vorliegen und dienen der Echtzeitsteuerung (z. B. Ampelsteuerung) ebenso wie der langfristigen Planung und Modellkalibrierung.

In multimodalen Kontexten können Verkehrsvariablen spezifisch für einzelne Verkehrsteilnehmergruppen erfasst werden, etwa Pkw-Durchfluss, Fußgänger- oder Radverkehrsdichte. Insgesamt ermöglichen Verkehrsvariablen eine neutrale Beschreibung des Straßenverkehrs und unterstützen fundierte Entscheidungen zur Verkehrsplanung und zum Verkehrsmanagement.